Dallas Barr – Tödliche Geschäfte

Dallas Barr, gutaussehendes Schlitzohr und klammheimlicher Moralist sieht zwar knackig baywatch-kompatibel aus, ist aber der zweitälteste Mensch der Erde. Das verdankt er der Stilman-Behandlung, einer Art exklusiver high-end Frischzellenkur, die das Leben um zehn Jahre verlängert – bei bestem Aussehen.

Aber auch zehn Jahre sind einmal rum, und für die nächste Behandlung muß eine lässige Million lockergemacht werden. In dieser Situation tritt Miß Fine an ihn heran, eine krude Geschäftsfrau, die wirkt wie eine Mischung aus Nofretete und einem SM-Schuppen. Sie bietet ihm an, gegen eine nicht unbeträchtliche Provision, Opale ins Ausland zu schmuggeln und dort zu verschachern. Doch die Geschichte mit den Opalen stinkt. Das merkt Dallas aber erst, als man ihn bereits aufs Kreuz gelegt hat. Es geht um nichts anderes als um die Droge Sheroin, die bereits nach dem ersten Schuß süchtig macht. Der Titel sagt es bereits, Dallas Barr hat sich wieder auf tödliche Geschäfte eingelassen.

Haldeman und Marvano legen auch mit dem zweiten Band der Reihe ein handwerklich gut gemachtes Album vor. Die Linienführung ist klar, wie wir es von Rick Master, Luc Orient und anderen kennen, der Plot gut durchgezogen. Handwerklich gut aber irgendwie doch uninspiriert: keine neuen Ideen, überraschende Wendungen, skurrile Gadgets oder auch nur flotte Sprüche. Wäre es eine Fernsehproduktion, dann liefe sie im frühen Abendprogramm. Etwas was man gerne mitnimmt, sich aber nicht gerade zu Tode grämt, wenn man etwas verpaßt.

Haldeman/Marvano
DALLAS BARR - TÖDLICHE GESCHÄFTE
Carlsen 18,90 DM
ISBN 3-551-73152-7

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