Consolidated: Tikkun

Heilen ist die Denotation des Albumtitels. Um genauer zu sein, gibt die Übersetzung aus dem Hebräischen die Formulierung „Heilung und Rettung durch die Suche nach Verständnis, den Versuch, sich selbst zu verstehen“ preis. Demnach ist davon auszugehen, dass sich Consolidated während ihrer Abwesenheit seit der Veröffentlichung des ’98er Albums „Dropped“ gefunden, sich selbst erforscht und letztendlich verstanden haben.

Genau vor einem Jahr fingen sie an, erste Stücke für „Tikkun“ in Portland, Oregon, aufzunehmen; weitere folgten im Frühjahr im Rahmen einer Studiosession in San Francisco. Sozialkritisch sind sie seit eh und je gewesen, da verwundert es nicht, dass sie sich nicht als Band sondern als „activist recording and performing project“ sehen, das kein Blatt vor den Mund nimmt und immer wieder auf soziale Missstände (Kapitalismus) und Gräueltaten (Vergewaltigung) hinweist.

Weg von ihren politischen Aussagen hin zur Musik. Der einen Stempel aufzudrücken ist unmöglich (eine abgedroschene Phrase, aber selten so zutreffend gewesen wie im Falle Consolidated). Zu viele verschiedene Einflüsse haben sich über die Jahre in ihrem kreativen Denken und Schaffen eingenistet. Der bunt gemischte Kochtopf enthält Funk, Rock, HipHop, Industrial, Noise und Dance-Elemente. Diese extraordinäre Mischung schmeckt zweifelsohne köstlich. Beim Verspeisen fällt es unglaublich schwer, das Mahl in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen und auf seine Zutaten zu reduzieren. Wahrscheinlich ist das gerade das, was „Tikkun“ so auszeichnet und hervorstechen lässt. Einerseits klingt jeder Song anders, andererseits kann niemand sagen warum. Manchmal möchte man sich fast dafür schämen wie gut einem ein Song gefällt, obwohl er so poppig ist.

Consolidated: Tikkun
(Clearspot/EFA)

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