Aavikko – Multi Muysic

Wäre James Bond ein Toon gewesen, er hätte seine Feinde zur Musik von Aavikko zur Strecke gebracht. Die Agentenfilme hinterlassen eine weitere Spur in der Popgeschichte, und zwar eine ziemlich skurrile. Das Genre der drei Finnen nennt sich Casio-Core, und damit ist fast schon alles gesagt.

Wilde Elektronik-Orgien im Retro-Sound, eingängige Melodien und nervöse Beats (Rhythmusmaschinen plus menschlicher Drummer!). „Multi Muysic“ ist ein (fast) reines Instrumental-Album, und wegen der prägnanten Melodik ist es eigentlich ein Soundtrack ohne Film. Das Trio plündert dabei alles, was auch nur ansatzweise nach Trash riecht: Surf, Easy Listening, Psychedelic und Polka.

Doch hinter der Plastik-Fassade verbirgt sich echte Virtuosität, so stilsicher wandeln Aavikko zwischen den Stilrichtungen und streifen dabei unter anderem auch mal den Jazz. Zwischen wildgewordenen Flippermaschinen, rasanten Ritten, Begleitklängen archaischer Computerspiele, B-Movie-Grusel-Atmo, swingenden Lounge-Schwoofern und minimal-poppiger Folklore ist alles drin.

Nicht, dass uns die Finnen noch überraschen könnten. Aber mit sowas war nun wirklich nicht zu rechnen!

Aavikko
Multi Muysic
Hawaii Sounds/Indigo CD 98482

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