Thrice: Vheissu

Im Hardcore- und Punk-Bereich erschienen in den letzten Monaten nicht viele Alben, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben. Thrice haben kurz vor Jahresende aber noch ein Album vorgelegt, das Erwähnung finden sollte.

Schon der Auftakt ist ein Hammer. Ein Song der Art, wie sie einem nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen. „Image Of The Invisible“ kommt fast an das Material des glorreichen (Post-)Hardcore-Meilensteins „The Shape Of Punk To Come“ von Refused ran. Hartgesottene im Fanlager der Band mögen jetzt vielleicht die Stirn runzeln. Aber dass Thrice tanzbarer geworden sind, das war durchaus eine gute Entscheidung – zumindest aus der Sicht der Szene-Außenseiter. Der kalifornische Vierer ist imstande, eingängige Songs am Fliessband zu schreiben. Was außer in dem Auftaktsong „Image Of The Invisible“ auch in „Between The End And Where We Lie“ erkennbar ist.

Danach aber wenden sich Thrice etwas härteren Tönen zu. Bei „The Earth Will Shake“ ist der Name Programm. Fast könnte man meinen, sie wollten ins Doom/Stoner Rock-Lager überwechseln. Ein urgewaltiges Monster an Song: düster, progressiv, epochal und vollgestopft mit Ideen. Zwischenbilanz: Drei Songs, drei Highlights. Und auch das vierte Stück ist nicht ohne. Eine Ballade übrigens. Aber eine, die einem die Gänsehaut über den Rücken jagt. Radiohead & Co. lassen grüßen. Ganz weit aus der Ferne zumindest. Das nennt man wohl Abwechslungsreichtum.

Thrice: Vheissu
Universal
VÖ: 18.10.2005

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