Live: Hard-Fi

Luxemburg, den atelier, 21.2.2006.

In Großbritannien sind sie bereits Stars. Dank ihrer Hitsingles „Cash Machine“ und „Hard To Beat“ dürfen sich Hard-Fi auf ihre anstehende UK-Tour freuen, die schon jetzt komplett ausverkauft ist. Dabei gastieren sie als Hauptband in nicht gerade den kleinsten Clubs der Insel und immerhin fünf Mal in London. Nicht schlecht für eine Band, die bis dato erst ein Album auf dem Markt hat: „Stars Of CCTV“, erschienen im letzten August.

Mit nur einem Album – und im Falle von Hard-Fi elf Songs – einen Abend zu füllen, das fällt schwer. Darum haben es die vier jungen Briten erst gar nicht versucht. Am Dienstag Abend im Atelier in Luxemburg hatten sie nach einer Dreiviertelstunde fertig. Lediglich für die Zugabe kamen sie noch einmal auf die Bühne. Etwas spärlich. Aber gemessen an dem Jubel der Fans – vor allem an dem der weiblichen – waren diese dennoch zufrieden. Wer weiß, wann sie die aufstrebenden Popstars von der Insel je wieder in solch heimeliger Atmosphäre zu Gesicht bekommen werden.

Es scheint die Fans auch nicht weiter gestört zu haben, dass Richard Archer ob der Tourstrapazen der letzten Wochen nicht im Vollbesitz seiner Sangeskräfte war. Sobald er in höhere Tonlagen wechseln wollte, röchelte er heiser. Doch auch mit schätzungsweise 80 bis 90 Prozent ihres Leistungspotenzial konnten Hard-Fi mit ihrer Zappel(buden)musik überzeugen. „Das ist ein Schluss-mach-Song. Wenn dein Herz von einem Nichtsnutz gebrochen wird“, sagte Archer und stimmte „Better Do Better“ an. Einen der vielen hitverdächtigen Songs ihres Debüts. So wie auch „Tied Up Too Tight“ mit seinem Schlümpfe-Chor-Mittelteil oder die eingangs erwähnten Auskopplungen „Cash Machine“ und „Hard To Beat“.

Inspiriert von Künstlern wie The Clash, den Dexy’s Midnight Runners und den Happy Mondays haben sie Songs erschaffen, die modischen Dancepunk auf der einen und Ska und Dub auf der anderen Seite zitieren. Damit sie nicht nur ihr Debüt runterspielen mussten, präsentierten sie mitten im Set eine stark abgewandelte, flockige Dub-Version des White Stripes-Ohrwurms „Seven Nation Army“. Letztendlich dauerte das Konzert nicht mal eine Stunde. Gott sei Dank spielte wenigstens eine Vorgruppe: die belgische Band Tripoli, die ebenfalls mit Dancepunk kokettierte, ihn jedoch mit Riot Girl-Punk à la Hole kreuzte.

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