Kollegenkritik

Aus unserer beliebten Reihe „Blinde beklagen die Farblosigkeit der Welt“:

„Sowas wird heutzutage im Hardcover auf den Markt geworfen, der Autor sei ja schließlich der deutsche Mankell, verkündet der Verlag. Klar, dessen Schund verkauft sich ja auch ganz prima.“ (Eintrag vom 11.April).

Schon richtig. Was da so alles schund- und hardcovermäßig auf den Markt geworfen wird… → Hier weiß eine, von was sie spricht.

17 Gedanken zu „Kollegenkritik“

  1. Weibisch, zänkisch, Anne Chaplet.
    Sie wird schlecht damit fertig, dass jene, die tatsächlich etwas von Literatur verstehen, sie nicht zur Kenntnis nehmen. Also feste druff. Merkt sie nicht, wie peinlich sie ist? Dabei liegen zwischen Steinfest und Chaplet, zwischen ihr und den überragenden deutschen AutorInnen (von den anderen wollen wir ja gar nicht anfangen..) wirklich Welten, so wie zwischen Marlowe und Miss Marple.

  2. Mir kommt das so vor als erzählt der Schrotthändler dem Edelsteinlieferanten, meine Ware ist wertvoller. Wenn er das braucht, soll er es sagen, sich dann aber nicht wundern, wenn das nur Gelächter hervorrruft.

  3. Die Kritik von Anne Chaplet an Jan Seghers‘ Krimis (wer sollte sonst mit dem „deutschen Mankell“ gemeint sein?) mag inhaltlich richtig sein. Würde man sie ohne jedes Hintergrundwissen lesen, wäre sie in Ordnung. Doch leider zicken sich Frau Chaplet und Herr Seghers nun schon seit Monaten an. Das ist albernes, peinliches Verhalten. Mit ernsthafter, sachlicher Kritik an Kriminalliteratur hat das alles nichts zu tun und wirft auf die beiden Beteiligten ein mehr als schlechtes Licht.

    Noch unangenehmer wird dies alles, wenn man sieht, wie sich Frau Chaplet – dank guter Kontakte zur Medienwelt – selbst und ihre Bücher inszeniert. Das hat einen üblen Beigeschmack, wie jener merkwürdig sinnfreie Artikel in der Welt (siehe hier) zeigt.

    Nein, dieses Gezänk zwischen Chaplet und Seghers ist lächerlich und zeigt deutlich, auf welche intellektuelle Ebene sich so manche deutsche Krimiautor/innen begeben. Es entspricht der Qualität ihrer Bücher.

    Ludger

  4. Wobei zu bemerken wäre, dass Seghers alias Altenburg mindestens genauso gute Medienkontakte unterhält und sich auch trefflich zu inszenieren versteht. Und zwar als den wahren Literaten, der peinlichst zwischen seiner Krimiproduktion und seinen Kunstwerken unterscheidet.Was Mankell aber mit Kunst zu tun hat, habe ich bis heute nicht verstanden. Und Anne offensichtlich auch nicht.

    Liebe Grüße
    Silvia

  5. Ich auch nicht. Wie ich auch nicht erkennen kann, was Chaplet oder Seghers mit Kunst zu tun hätten. Ohne jegliche Mühe könnte man aus beider Werke haufenweise Stilmüll rausfiltern. Was ich nicht kann, da beide meinen Stiltest nicht bestanden haben und ich deswegen von keinem irgendein Buch zu Hause habe. Übrigens auch nicht von Cora Stephan oder Matthias Altenburg. Auch die sind durch’s Stilsieb gefallen.

  6. No one else. Obwohl: Wie schreibt man eigentlich den Herrn Bußmer? Bußmer oder Bussmer. In einem ganz interessanten und wunderbar gemachten Krimijahrbuch steht’s mal so, mal so.

    Grübelnd:
    Georg

  7. Alles Absicht, Georg. Bußmer heißt im JB Bussmer, weil er in Hollywood „groß einsteigen“ will und das scharfe S dabei nur hinderlich wäre. Als Herausgeber des wunderbaren Buches „Lawrence Block – Werkschau eines New Yorker Autors“, bei Nordpark erschienen, heißt er natürlich weiterhin Bußmer. Wie er im JB 2007 heißen wird, weiß ich noch nicht, das müssen wir noch klären.

    bye
    dpr

  8. Boozemore? Busmare? Äcksel ist auf jeden Fall gut, das erinnert an ein Microsoft-Programm. Also vielleicht doch nicht so gut…

    bye
    dpr

  9. Ist zwar out of topic, aber wenn dann „The Axe“. „The Ace“ halte ich für übertrieben und „The Rock“ ist schon vergeben.
    Hm, wahrscheinlich besser etwas ganz anderes. Denn wenn „The Rock“ mit mir in den Ring steigen will,…
    Immerhin sind Pseudonyme bei Krimiautoren ja beliebt (beispielsweise die wundervollen Bücher von Chip Harrison und Paul Kavanagh, vorgestellt in dem „wunderbaren Buch“ über LB) und in Hollywood (die haben da immer ein tolles Wetter) sind Namensänderungen an der Tagesordnung. Ich sage nur Walter Matthau, Charles Bronson, McG, Spike Lee und CCH Pounder.
    Leider waren meine Eltern zu arm, um sich für mich mehrere Vornamen leisten zu können. Ganz im Gegensatz zu D. P. R..
    Grüblerische Ostergrüße von Einem, der den deutschen Mankell immer noch nicht, dafür aber das neue Buch von Yasmina Khadra (noch ein Pseudonym), gelesen hat.

    Axel

  10. Hallo The Axe,

    gar nicht so out of topic. Schließlich verwenden auch der deutsche Mankell und seine schärfste Kritikerin Pseudonyme. Und was die armen Eltern betrifft: Ich nehme doch an, dass „Lawrence Block – Werkschau eines New Yorker Autors“ dir genügend Geld einbringen wird, noch zwei, drei Vornamen zu kaufen.

    bye
    dpr

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