Carla Bruni: No Promises

Fast könnte man glauben, Frau Bruni hätte einen Buckel. Schon für ihr zweites Album hängt sie sich rein, als wäre es ihre letzte Chance. Ihr Debüt „Quelqu’un M’a Dit“ landete extrem gut auf den Füßen, aber statt die Suppe noch einmal zu kochen, wechselt die Musikerin flugs Singsprache und Grundklang.

OK, ihre Stimme erkennt man sofort wieder, aber jetzt haucht sie englisch statt französisch. Chansons sind das auch keine mehr – Bruni und ihre Musiker sind diesmal eher countryesk aufgelegt und bei Bedarf darf auch die E-Gitarre ein bisschen Krach machen. In „If You Were Coming In The Fall“ werden dann ganz frech The Beautiful South zitiert und auch sonst scheint es überflüssig zu erwähnen, dass Carla Bruni ja eigentlich nur ein singendes ex-Model ist.

Texten von u.a. Emily Dickinson, Dorothy Parker und William Butler Yeats hat sie ein musikalisches Gewand gegeben und erreicht ein harmonisches Ganzes. Relaxte Arrangements, poetische Texte und eine kokette Carla Bruni, die dem Hörer Zeilen wie „Come, let me sing into your ear“ in den geneigten Gehörgang träufelt. Es bleibt nur eine Frage offen: Gibt es eigentlich auch Frauen, die die Platte riesig finden?

Carla Bruni: No Promises
Naïve/Edel
www.carlabruni.com
VÖ: 12.1.2007

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