Rise Against: Generation Lost

Meine Frau hat „Generation Lost“ knapp mit den Worten kommentiert: „Eigentlich ist die DVD doch nur Selbstbeweihräucherung, oder?“ Auch wenn meine Gegenargumente wortreich auf sie einprasselten, kann man diesen Einwand nicht von der Hand weisen.

Die 45-minütige Dokumentation „How We Survive“ zeigt das Punk-Quartett ausschließlich von seiner besten Seite, beleuchtet Hintergrund, Familien, Liveauftritte und präsentiert einige Rise-Against-‚Durchschnitts-Fans‘. Und speziell wenn dann der kredible Drittelmix (schwarzer Junge aus der Unterschicht, Rollstuhlfahrer und gesetzten Familienvater Anfang 40) vor die Kamera gezerrt wird, gehen einem kurzzeitig tatsächlich die Argumente aus.

Aber im weiteren Verlauf der gut gemachten Dokumentation will man einfach glauben, dass Rise Against hier ohne Kalkül vorgehen. Hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, zuhause bei den Familien zu sein, und dem Drang, die Bühnen der Welt zu betouren, versuchen die vier Jungs gar nicht, dem Prototyp eines pöbelnden Punks zu entsprechen. Der erstaunlich zurückhaltende Sänger Tim McIlrath ist dabei genauso sympathisch wie der knubbelige Schlagzeuger Brandon Barnes, bei dem man sich immer fragt, wie jemand, der so schnell spielt, so langsam aussehen kann.

Abgerundet mit fünf Videos und vier Live-Tracks ist die DVD „Generation Lost“ eine wohltuende Bestätigung für diejenigen, die immer noch der Meinung sind, dass sich ein ’normales Leben‘ und ‚Punk im Geist‘ nicht ausschließen. Darauf die Faust in die Luft!

Rise Against: Generation Lost
Geffen
VÖ: 15.12.2006
www-riseagainst.com

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