Frauen und Fußball und Frauen und Krimis

Frauen! Frauen und Fußball! War doch klar, ne? Den Männern alles nachmachen wollen, Blutgrätschen wie die Kerle, sich gegenseitig die Ellenbogen ins Gesicht kloppen, aber am Ende rumheulen, wenn man gegen zwergenwüchsige Asiatinnen auf der Strecke geblieben ist! Und daheim wartet die Freundin mit dem Essen und kriegt die volle Jammerdröhnung ab. Viertelfinale, tz! Die Männer kommen wenigstens immer ins Halbfinale und können sich beim Duschen gefahrlos nach der Seife bücken!

Im Krimi ist es ja nicht anders. Die schreibenden Frauen streben nach Männerniveau und die Medien spielen natürlich mit, aber wie. Nele Neuhaus? Schreibt wie Andreas Franz, wenn der nicht schreiben könnte (okay, er kann nicht schreiben), aber sieht für ihr Alter nicht mal ungeil aus, bisschen zu gut um die Hüften gepolstert, na ja, ihr Mann hat eine Wurstfabrik. Das ist wie bei den fußballernden Frauen, die alle wie Lothar Matthäus spielen wollen, und dann die vielen Fehlpässe! Im Krimi versaubeuteln sie auch meistens alles. Plot? Oh, mein Gott, nichts als Klein-Klein im Mittelfeld, brotloses Geplänkel um „starke schwache Protagonistinnen“, und im Tor steht eine viel zu kleine Torfrau, die nicht an die Bälle der Handlung rankommt.

Und immer diese Wehleidigkeit! Wenn’s mal nicht klappt, liegts immer gleich an den Platz- respektive gesellschaftlichen Verhältnissen, sind die bösen Kritiker schuld. Ja, wer wenn nicht die Männer soll den Frauen sagen, wo’s langgeht? Frauen lesen doch nur fürs HERZ, so wie Frauen nur Fußball gucken, weil sie sich für die Frisuren der Spielerinnen interessieren. Doppel-Sechs? Versteht keine Frau, das heißt, versteht sie natürlich falsch, zwei Kerle im Bett oder so.

Dabei sind krimischreibende Frauen ja noch mit einem blauen Auge davongekommen. Frauenfußball war bis 1975 offiziell verboten (früher war eben nicht alles schlecht), Frauenkrimi nie. Von Beginn an wurde mit zarter Hand gemordet, nett, harmlos, weiblich halt. Immer schön whodunit, weil sich Frauen beim Wer war’s spätestens dann auskennen, wenn die Regel ausgeblieben ist. Das war Frauenkrimi als Mädchentennis oder umgekehrt, Hardboiled haben sie nie gekonnt, bei Noir denken sie an die Frühjahrskollektion von Dior. Irgendwann verlegten sie sich auf „das Psychologische“, das ist im Frauenfußball „das Ästhetische“, aber seit Sport-BHs Pflicht sind, ist es auch damit nicht mehr weit her.

Wie sagte gestern Abend die Bundestrainerin? Ihre Mädels hätten noch stundenlang so weiterkicken können, ohne ein Tor zu erzielen. Das kann man beinahe 1:1 (oder 0:1?) auf Frauenkrimis übertragen. Nix wie gefälliges Wortgeschiebe, keine zwingenden dramaturgischen Spitzen, immer werden „die Probleme andiskutiert“, jeder logische Fehlpass mit weiblichen Verständnis aufgenommen – nein, nicht dass hier der Eindruck entsteht, ich hätte etwas gegen Frauen, die Krimis schreiben! Ich habe auch nichts gegen Frauen, die Fußball spielen! Aber in aller Öffentlichkeit? Muss doch nicht sein. Dafür achte ich die Frau viel zu sehr und werde immer für ihre Rechte kämpfen. Preissenkungen bei Nagellack, damit könnte man doch mal anfangen. Lohnende Aufgabe.

3 Gedanken zu „Frauen und Fußball und Frauen und Krimis“

  1. Ich gebe Dir Recht. Frauen können weder spielen noch schreiben. Sie haben einfach keine Taktik. Aus- und Einwechseln, geht überhaupt nicht. Prinz oder Prinzessin? Popp? Da wünsche ich mir schon mal den Glücklichen Felix.

  2. „Frauen können weder spielen noch schreiben.“ Ist das Satire oder einfach nur Überheblichkeit, gepaart mit einer gehörigen Portion Neid? Zumindest entsteht dieser Eindruck beim Lesen des Artikels.

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