Drei Damen vom Grill – Ein Binger-Epos (1)

„Ich fang jetzt ’ne Serie an zu schauen“, sag ich zu meinem Sohn. „Weiß nicht, ob die was für dich ist, aber sie hat einen lustigen Zeichentrick-Vorspann.“ Kaum ist der rum, vertieft sich mein Sohn für den Rest der Folge in seinen Comic. „Die brauchen Geld“, erklär ich abends dem Chefredakteur, „deshalb machen die eine Würstchenbude auf. Die Oma kriegt zuwenig Rente, die Tochter hat ihren Job geschmissen, und die Enkelin verliert ihren bald, da ist schon Kurzarbeit im Betrieb.“ „Und die Miete wird teurer“, ergänzt der Zwölfjährige, der eigentlich nur den Vorspann geschaut hat.

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Das große Städte-Labyrinthbuch

Vincent sagt: Ein Buch über riiiiesengroße Städte, wo man sich nicht zurechtfindet. Da muss man Hans und Grete zuerst mal zum Fernsehturm bringen. Indem man den richtigen Weg findet. Aber man darf nicht durch die roten Männchen durchgehen, denn die versperren den Weg.

Auf jeder Seite ist es anders. In London ist es schwieriger als in Berlin. In London sind nicht nur Riesenhäuser, da versperren auch ein paar Wächter Wege. Man muss zu dem Doppeldeckerbus kommen, der mitten in der Stadt steht. Wenn man jeden Tag übt, braucht man eine Minute, um den Weg zufinden. Ich brauch manchmal sogar eine Stunde.

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Kinderfest X

Schnell die Trinkhalme holen: Frl. Katja hat Bratäpfel gemacht. Ich hab auch keine Ahnung, warum meine so anders aussehen als die auf dem Foto. Aber lecker waren sie! Bei Dr. Oetker heißen sie „Pausbäckchen“. Und man soll die Äpfel an der Öffnung sternförmig einschneiden. Möglicherweise hab ich die Öffnung einfach etwas zu groß angesetzt. Ach, was soll´s. Wir haben alles weggemampft, und ich hatte allerschönste Erlebnisse beim Äpfelkauf. Weiterlesen

ESC 2010: Finale

Unsere Gemeinschaftspraxis macht heute Überstunden. Zum ersten Mal wird hier auf Hinternet live gebloggt. Stay Tuned!

Oh, Alexander Rybak fiedelt mit völlig ramponiertem Bogen. Ein Trickbogen ganz im Sinne der ESC-Trickkleider? Oder ein Wink mit dem Zaunpfahl – sprich ein galliger Gruß an alle Nachahmer, die dieses Jahr auch mit Gefiedel antreten/antraten?

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ESC 2010: Deutschland

Lena: „Satellite“

Uh, Befangenheitsalarm. Halb Deutschland hat sich in dieses Zauberwesen verliebt, das so lustige Interviews gibt und eine schmerzliche Lücke im deutschen Musikmarkt füllt. Ganz zu schweigen von den Wochen, in denen Lena Gelegenheit hatte, uns televisional ans Herz zu wachsen. Aber beim ESC gehts nicht um den steinigen Weg nach Oslo, nicht um lustige Interviews, und ob wir zwischen Pe Werner und Silbermond dringend was Neues brauchten, interessiert im Eurovisions-Ausland auch niemanden. Weiterlesen

ESC 2010: Norwegen

Didrik Solli-Tangen: „My heart is yours“

Ist schon Weihnachten? Kommen gleich Marianne und Michael? Ist das „Little drummer boy“? Kommt jedenfalls so rüber. Ein schmalztriefender, geknödelter Schmachtfetzen mit Autotune-Verdacht. Norwegen will auf keinen Fall wieder gewinnen, soviel ist klar. Was ist mit der vielgepriesenen skandinavischen Frische? Hat Lloyd-Webber hier einen Titel untergebracht? Weiterlesen

ESC 2010: Frankreich

Jessy Matador: „Allez! Ola! Olé!“

Gute Laune-Song mit viel Ethnopop. Es gibt schlimmeres Ballermannfutter, aber der große Wurf ist das hier nicht. Hat schon jemand gezählt, auf wieviel verschiedene Worte es der Text bringt? Nicht viele, scheint es. Nicht, dass epische Lyrics ein Zeichen für Qualität sind, aber das ist schon ein bisserl schlicht, was Frankreich hier bietet. Da sind wir aus den letzten Jahren Besseres gewohnt. Weiterlesen

ESC 2010: Großbritannien

Josh Dubovie: „That sounds good to me“

Ein blasses Jüngelchen mit einer pomadigen Popnummer, die sich quälend hinschleppt. Schrecklich, das. Gut möglich, dass Josh Dubovie beim ESC den ein oder anderen Ton sogar trifft. Im Video wirkt er diesbezüglich etwas schwach auf der Brust. Und mit einer Art Groove-Sagrotan ist auch das Kunststück gelungen, diesen Song rhythmisch völlig steril ihnzukriegen. Hier geht nichts in die Beine. Weiterlesen

ESC 2010: Das zweite Halbfinale

Oha, das war also das vorher so gehypete zweite Semifinale. Aus dem laut Expertenmeinung auch der spätere Sieger hervorgehen wird. Nun. Erstmal müssen wir wieder etwas Abbitte leisten. Miro aus Bulgarien war ein toller Performer, der auch noch total sympathisch rüberkam. Sein Trick: er hat gelächelt. Schmelz! Top Gesang, top Show, trotz des vielen Nebels und der lustigen weißgekleideten Tänzer und trotz des schwachen Songs. Ihm hätten wir das Weiterkommen trotzdem gegönnt. Respekt auch vor dem Folklore-Rock-Crossover aus Slowenien, das sowas von lässig und souverän on stage geben wurde. Hier kam der Witz der Nummer absolut rüber, alles war stimmig und hörte sich klasse an.

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