Tim Hardin: Tim Hardin 3 – Live In Concert

Alle „Vinyl-Junkie“ da draußen werden wissen wie es ist, wenn man jahrelang nach einer Platte sucht, sie dann endlich – vielleicht sogar zum Schnäppchenpreis – ersteigert und dann, noch keine Woche später, liest man irgendwo, daß es das kostbare Stück seit neuestem auch als CD-Reissue mit Bonustracks und neuer Abmischung gibt. Ärger Ärger – aber dafür hat man das Ding ja auch auf Platte im Schrank. Das eben beschriebene ist dem Schreiber dieser Zeilen, der desöfteren mal ganz gerne in der Oldie-Kiste rumkramt, unter anderem auch mit der Live-Platte von Tim Hardin aus dem Jahr 1968 passiert. Wegen der Bonustitel und wegen der extrem guten Musik, kann man sich aber ruhig auch beide Versionen dieses Albums zulegen. Aber nun zu den Fakten.

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Trans-am: Trans-Am

TRANS AM sind ein aus Maryland stammendes Instrumental-Trio mit deutlichen Bezügen zur Rockmusik. „Gesang ist die größte und unnötigste Ablenkung der Welt“, meint Bassist Nathan Means, wie seine beiden Kollegen im Jahr 1973 geboren. Die experimentellen Sachen von KING CRIMSON („Red“) und deutscher Kraut-Rock scheinen die wichtigsten musikalischen Einflüsse für TRANS AM zu sein.

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D’Angelo – Lady

Der 22jährige Michael Archer alias D’Angelo gilt seit seinem sehr guten Debütalbum „Brown Sugar“ als mittelschwere Sensation auf dem Soul-Sektor. Als Komponist, Multiinstrumentalist und Sänger überzeugte er auf seinem letzjährigen Debüt als Follower der Hip-Hop-Generation, trotzdem ist „Brown Sugar“ 100% Soul.

Schmerzverarbeitung spielte im Soul immer schon eine große Rolle und Seelenschmerzen scheint Michael Archer schon häufig empfunden zu haben, nur so ist es zu erklären, wieso er trotz seiner jungen Jahre schon so tief aus der Seele heraus singt.

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Speech: s/t

Speech war der kreative Kopf hinter der Hip Hop-Kommune ARRESTED DEVELOPMENT, die mit ihrem Debütalbum einen ziemlich großen Erfolg hatten (mehrere Platinauszeichnungen und ein Grammy) und mit ihrem zusammengewürfelten „Peace und Hip Hop-Konzept“ damals auch durchaus gefallen konnten. Inzwischen macht Speech alleine weiter und verfolgt mit seinem ersten Soloalbum den eingeschlagenen Weg von ARRESTED DEVELOPMENT. Die 16 Stücke der Platte sind musikalische zwischen Hip Hop, Spul, Funk, Jazz und Soul angesiedelt. Einige Gastmusiker (u.a. Foley am Bass – hat eigentlich irgendjemand dessen gigantische Solo-Platte gekauft?) veredeln das ein oder andere Stück mit „echten“ Instrumenten (wie es so schön heißt).

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Rainbirds – Absolutely Free

Katharina Franck ist immer noch die Stimme der RAINBIRDS. Zusammen mit Ulrike Haage macht sie seit einigen Jahren sehr elektronische Popmusik ohne einem wirklich aufzufallen. Der Titelsong ist ein Stück von der demnächst erscheinenden CD „Making Memory“. Ohne die Stimme von Frau Franck würde wahrscheinlich niemand die RAINBIRDS hören. Entsprechend klingt auch die Musik. Geschmackssache!

Combustible Edison – Short Double Latte

Combustible Edison, angeblich eine ehemalige Rockband aus Chigaco, machen schon seit einigen Jahren Easy-Listening-Musik. Auch die neuen Stücke ihrer kommenden CD, drei Stück gibt es schon mal vorab auf Maxi, klingen musikalisch nach James Bond, Lalo Schifrin und 60er Jahre-Filmmusik. Eigentlich sind Combustible Edison eine sympathische Band, aber wegen dem ganzen Easy-Listening-Trend, den vor allem igendwelche trendgerechten Studenten und Studentinnen mit schlauen Sprüchen und Mützen derzeit pflegen, kann ich diese Art der Musik im Moment nicht ohne ein laues Gefühl im Magen hören.

Ulf Poschardt: DJ-Culture

„Der Übergang des DJs vom Plattenaufleger zum Musiker steht im Mittelpunkt dieses Buches“ heißt es im Vorwort zu dem Buch „DJ-Culture“. Über zwei Jahre hat der Münchener Pop- Wissenschaftler Ulf Poschardt an der Kulturgeschichte des DeeJays geschrieben. Poschardts Geschichte über die DJ-Kultur ist eine wissenschaftliche Untersuchung und als philologische Promotionsarbeit angelegt.
Der 28jährige Münchener Musikjournalist beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit Poptheorien, als „Reserve-DJ“ arbeitete er zudem in verschiedenen Münchener Clubs.

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Dirty Three: same

Kennt eigentlich noch irgendjemand den Begriff Acid-Rock. Acid- oder auch Psychedlic-Rock bezeichnete Ende der 60er Jahre die Musik, die durch akustische Einwirkung Halluzinationen wie unter LSD erzeugen sollte. Unter dem Begriff Acid- Rock liefen damals ganz unterschiedliche Bands wie JEFFERSON AIRPLANE, LOVE, MAD RIVER (großartiger West-Coast) und THE BYRDS (manchmal).

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Natacha Atlas: Diaspora

Natacha Atlas kombiniert auf ihrer ersten Platte moderne westliche Rhythmen mit arabischer Folklore. Bill Laswell hat bereits in den 80er Jahren solche Versuche mit seiner Band MATERIAL gestartet. Er wirkt aber bei dieser Produktion nicht mit.

Natacha Atlas wurde in Belgien geboren, ihre Mutter ist Engländerin, ihr Vater Ägypter, ihre erste Muttersprache ist französisch. Multikulturell ist sie aufgewachsen, multikulturell, auch so ein Schlagwort der 90er, ist ihre Musik. Auf Jah Wobbles Album „Rise Above Bedlam“ (1992) – auch so eine multikulturelle Angelegenheit – sang sie auf fünf Liedern mit. Den Durchbruch landetete sie als Sängerin und Bauchtänzerin der britischen Dance-Formation TRANS GLOBAL UNDERGROUND, die traditionelle Sounds aus verschiedenen Kulturen – ganz multikulturell – mit Rap- und Dance-Elementen verbindet.

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F.S.K.: Bei Alfred

15 Jahre FREIWILLIGE SELBSTKONTROLLE.
15 Jahre in unveränderter Besetzung: Thomas Meinecke, Michaela Melian, Justin Hoffmann, Wilfried Petzi.
15 Jahre Diskussion um den Import der amerikanischen Populärkultur.
15 Jahre das, was irgendwann mal Neue Deutsche Welle hieß und das was daraus geworden ist.
„Bei Alfred“ faßt auf zwei CDs ein Großteil der Lieder zusammen, die F.S.K. zwischen 1980 und 1990 beim Zick Zack-Label des Hamburger Musikjournalisten Alfred Hilsberg veröffentlichte. 44 Stücke von elf verschiedenen Singles, LPs, EPs. Über 150 Minuten F.S.K., das heißt zahlreiche magische Momente zwischen B52, Velvet Underground, Saufliedern und kammermusikalischem Jazz-Rock. Minimalistische Soundstrukturen und kritische-lustige-zynische Texte.

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Pere Ubu: Raygun Suitcase

Eine der wichtigsten Underground-Bands aller Zeiten. Wichtig – kaum eine Kritik oder ein Artikel über PERE UBU kommt ohne dieses Wort aus.
Gegründet wurde die Band 1975 in Cleveland/Ohio. Von der Ur-Formation wirken heute noch David Thomas, Sänger, Texter und Kopf der Band und der Gitarrist Jim Jones mit. PERE UBU verstanden sich in ihren Anfangstagen als ein liberales Musikerkollektiv, das Fragmente aus Rock, Blues, Punk und Elektronik zu einem dissonanten Industrial-Rock, so nannte man das Jahre später, zusammensetzte. Anfangs verfremdete die Band Material der STOOGES und von VELVET UNDERGROUND (natürlich).

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