Kurt Krömer: Na, Du Alte Kackbratze!

Allein für zwei Wörter muss man Kurt Krömer dankbar sein: ‚Kackbratze‘ und ‚Pummelfee‘ gehören in jeden Wortschatz und können gleichermaßen als Schimpfwort und Kosename eingesetzt werden. Seit Jahren im Humoruntergrund aktiv, trat Krömer in den vergangenen Monaten aus dem Schatten seiner „Kurt Krömer Show“ auf RBB. Der Duft der medialen Übersättigung weht zwar schon zu uns rüber, aber noch kann man für Neuköllns bekanntesten Sohn die Lanze brechen.

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Bruno Bozzetto

Anobella → zeigt sich begeistert von einem Flashfilmchen, das uns zeigt, wie die Italiener Auto fahren. Als Zusatzinfo weisen wir gerne darauf hin, dass die Animation von Bruno Bozzetto stammt und dass Bruno Bozzetto natürlich toll ist, denn Bruno Bozzetto war in früheren Tagen mal der Schöpfer von Herrn Rossi. Der Herr Rossi, der immer auf der Suche nach dem Glück war (Hinternet-Rezension → hier) und heute seine Rente als Werbefigur für die Glücksspirale aufbessern muss.

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archive.org revisited

Ein Blick auf archive.org zeigt, dass sich in den letzten Wochen das Angebot wieder erweiter hat. U.a. um

  • Hitchcocks „The Man Who Knew Too Much“(das Original von 1934, nicht zu verwechseln mit Hitchs eigenem Remake von 1956 mit James Stewart und Doris Day!)
  • John Hustons „Beat the Devil“ (1953), dtsch.: „Schach dem Teufel“, mit Humphrey Bogart und Gina Lollobrigida
  • „The Inspector General“ (1949, dtsch: „Der falsche Revisor“) mit Danny Kaye
  • „Mr. Moto’s Last Warning“, der 6. Film um den japanischen Detektiv Kentaro Moto, gespielt von Peter Lorre (der auch in „The Man Who Knew Too Much“ und „Beat the Devil“ mitspielt)
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Massenweise Downloadmasse

Auf die Vielfalt von → archive.org haben wir im Hinternet schon mehrfach hingewiesen. Jetzt ist mal wieder Zeit auf das Angebot an Spielfilmen hinzuweisen. Aktueller Anlass: seit kurzem gibt’s dort Buster Keatons Meisterwerk → The General zum ebenso kostenlosen wie legalen Download. Und wie gewohnt in den Geschmacksrichtungen 64Kb MPEG4, 256Kb MPEG4, MPEG1 und MPEG2 (77MB, 175MB, 210MB, 733MB).


Weitere aktuelle Download-Empfehlungen:

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Autofocus

Comedystar ist sexsüchtig, verliert seine bürgerliche Fassade und wird am Ende umgebracht. Alles echt passiert, nämlich Robert Crane aus „Ein Käfig voller Helden“. Paul Schrader hat´s verfilmt – und man muss es nicht mögen. Man kann sogar über mangelnde psychologische Entwicklung klagen (zu Recht, übrigens). Aber wer Retro-Ausstattungsfilme liebt, so wie ich, der sollte sich „Autofocus“ unbedingt anschauen.

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Honkong-Perlen, aufpoliert

Manche Kinobilder brennen sich ein – etwa wenn man als Pubertierender im dörflichen Kino einen Trailer (was damals noch Vorfilm hieß) zu einem Film wie „Die fliegenden Guillotinen“ sah: Schnurrbärtige Asiaten werfen darbenden Bauern ein merkwürdiges Gebilde auf den Kopf, das wie Omas Sonntagshut aussieht – und Sekunden später stolpern die Landwirte kopflos durch die blutbespritzte Steppe. Typisch für die Filme des legendären Hongkonger Shaw Brothers-Studios.

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La Linea 2

Ja, das kleine Strichmännchen ist wieder da. Noch mehr des ewig schimpfenden, plappernden und manchmal schadenfroh lachenden Männchens auf und aus der Linie.Wieder hat es seinen Zeichner fest im Griff. Wenn´s auf den Roller regnet, muss es zeichnerisch zum Auto aufgestockt werden. Und wenn das über zu holprigen Untergrund rattert, kriegt es Rotoren und Heckflosse und wird zum Hubschrauber. Aber Vorsicht – nicht jeden überstehenden Zipfel der Linie darf man einfach abschneiden. Manchmal ribbelt sich dann die gesamte Linie weg. Auch die Kontur des Männchens…

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La Linea 1

Ich hab gestern abend fast zwei Stunden lang eine Linie angeguckt. Hör ich da schon die Pfleger, die mich gleich abholen kommen? Ja, wahrscheinlich. Denn dieser Abend war auch ein Selbstversuch: wie lange ertrage ich einen bewegten Strich, der cholerische Ausbrüche kriegt, wenn irgendwas nicht nach seinem Gusto läuft?

Ziemlich lange. Und es geht mir wunderbar dabei. Denn die Linie ist natürlich La Linea. Das kleine Knollenmännchen, das nur aus einem weißen Umriss besteht. Jeder kennt es: es schlendert immer auf einer weißen Linie entlang, die eigentlich eine Fortsetzung von ihm selbst ist. Im Hintergrund wechseln die Farben, es klimpert lustige Jazzmusik, und aus der Linie wachsen die unmöglichsten und überraschendsten Dinge: eine Treppe, ein Fernseher, Tiere, Frauen, Wellen, Gitter und – Löcher! Ende Gelände. Dann kann das Strichmännchen nicht weiter, denn ohne Linie kein La Linea! Und schon geht das wütende Gezetere los. Geduld ist nicht die Sache des Männchens. Erst wenn die Hand des Zeichners erscheint und die Linie verlängert, kehrt wieder Ruhe ein.

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Herr Rossi träumt

So wie Herr Rossi müsste man leben. Sicheren Büro-Job, dazu einen treu sorgenden Hund und wann immer möglich: Abtauchen in exotische Welten. Abenteuer erleben in poppigen Farbräuschen und psychedelischen Paralleluniversen, mit rasanten Actionszenen, surrealen Mini-Opern, steppenden Tierballetten, betrunkenen Raketen, geklonten Prinzessinnen, rasierten Dschungeltieren und – Entschuldigung. Es ging mit mir durch.

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Gangs Of New York

Das große Missverständnis um Martin Scorsese beginnt mit der Feststellung, dass er der größte lebende amerikanische Regisseur sei. Niemand weiß das besser als er selbst: Als er jüngst den Golden Globe für die „Beste Regie“ in Empfang nahm, waren ihm die „standing ovations“ seiner Kollegen schon fast peinlich. Gefragt nach seinen diesjährigen Oscar-Chancen, meinte er lapidar „Wenn ich je einen verdient haben sollte, dann wohl in den 70ern!“ (da drehte er Filme wie „Taxi Driver“ und „Wie ein wilder Stier“). Seit nunmehr fast zehn Jahren stellt Scorsese Film für Film eindrucksvoll unter Beweis, dass mit ihm nicht mehr zu rechnen ist: ob nun das siechende Kostümdrama „Zeit der Unschuld“ (1993), die lieblos recherchierte Las-Vegas-Saga „Casino“, das nie wirklich zur Kenntnis genommene Lama-Drama „Kundun“, die ebenso kryptische wie belanglose Rettungssanitäter-Mär „Bringing Out The Dead“, alle machen sie klar, dass Scorsese schon lange filmisch nichts mehr riskiert, keine Geschichten mehr zu erzählen hat, die wirklich berühren, der künstlerische Offenbarungseid kurz bevorsteht.

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The Tuxedo – Gefahr im Anzug

„Kleider machen Leute“ – nie war dieser Satz so wahr wie in „Tuxedo – Gefahr im Anzug“, denn wenn Jackie Chan als tolpatschiger, liebeskranker Chauffeur in den Smoking seines Herrn schlüpft, mutiert er plötzlich zum Superman, der Frauen übers Parkett wirbelt, Kugeln ausweicht wie sonst nur Keanu Reeves in „Matrix“ und an Wänden hochklettert, als wäre Schwerkraft reine Glaubenssache.

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Ghost Ship

Es beginnt alles ganz romantisch, ein großer Luxus-Liner auf hoher See, in elegante Abendkleidung gehüllte Passagiere, die an Deck zu gepflegter Cocktail-Musik tanzen, schön gewschwungene rosa Eingangscredits, und dann reißt ein Seil, ein Stahlseil, durch seine Wucht fähig, die Körper von zig von Menschen entzwei zu trennen. Unglaubliche Szenen spielen sich ab: aus blendender Harmonie wird blutiger Horror: Leiber fallen entzwei, Köpfe liegen abgetrennt auf dem Schiffsboden, ein Mädchen, wie durch ein Wunder unversehrt, starrt angsterfüllt auf die gruselige Szenerie. Keine Frage, so schaurig lässt Hollywood nur selten Filme beginnen.

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8 Mile

Ein schüchterner weißer Junge namens Jimmy „Rabbit“ Smith steht im Klo eines Detroiter Clubs, Headphones über dem kapuzenbedeckten Kopf, sich auf seinen Auftritt bei einem Rap-Contest vorbereitetend. Der Hase probt den bösen Blick vor dem Spiegel, aus dem ihm nur ein nervöses, ängstliches Etwas anstarrt, das sich gleich übergeben wird. Auf dem Weg zur Bühne will man ihn gar nicht durchlassen, als er endlich dran ist, entweicht nichts als stumme Ohnmacht. Das durchweg schwarze Publikum buht ihn von der Bühne. Der Hase schleicht davon, zurück in sein kümmerliches Leben. Keine Frage, ein verstörender Filmbeginn für ein Bio-Pic über Marshall Mathers den Dritten – alias Eminem – , denn „8 Mile“ gibt vor, biographisch lose und atmosphärisch dicht die Anfangsjahre des heutigen Rap-Millionärs nachzuzeichnen: Das Bekenntnis eines Jungen, der beschloss als Bad Boy um jeden Preis Aufsehen zu erregen, um sich schließlich – 30 Millionen verkaufter CDs später – als Agent Provocateur gegen Frauen, Schwule und Politiker in den Wohn- und Kinderzimmern des weißen Mittelstandes einzunisten.

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Der Schatzplanet

Robert Louis Stevensons „Schatzinsel“ mal anders: Verlegt in ferne Galaxien, wird aus einem Meeressturm schon mal ein Schwarzes Loch, einem einbeinigen Schiffskoch ein Cyborg und seinem geschulterten Papagei ein kleines glibbriges Etwas, das sich in alle möglichen Figuren verwandeln kann und – nebenbei gesagt – noch die schönste Idee des ansonsten wenig kindgerechten neuesten Disney-Trickabenteuers ist.

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