Presseschau 4. August 2009

Leistungsschau der lautesten und härtesten Bands der Welt. Die taz über das Wacken-Festival: ↑Trash trifft Tradition

Kulturflatrate. Wie kann Vergütung für Kultur im Internet funktionieren? ↑Wir kriegen die Zahnpasta nicht zurück in die Tube

Hendrix und Woodstock: ↑10 Little Known Facts about the Performance That Defined the ’60s

The Quietusspricht mit Travis Elborough, dem Autor von „The Long-Player Goodbye“  über die Vergangenheit und mögliche Zukunft des Vinyl-Albums.

Und zum gleichen Thema fragt man sich im Guardian-Blog: ↑Record breaking: is the album format dead?

Und Wired: ↑The Album Is Dead, Long Live the App

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Presseschau 3. August 2009

Differenzierung findet nun nicht mehr diachronisch zwischen den Zeiten statt, dem Heute, der Zukunft, der Geschichtlichkeit der Traditionen, auf die ich mich beziehe und die ich verwerfe. Die Differenzierung findet in der Synchronie eines enthistorisierten Angebots an Lebensentwürfen statt.

Na, wie klingt das? Nach Diedrich Diederichsen? Genau! Der schreibt nämlich in der heutigen Süddeutschen über das Ende der Popmusik und wie es danach weiter geht: ↑Wohlklang in einem etwas anders sozialisierten Ohr

Fuck you Katy Perry. The Rumpusinterviewt Jill Sobule und die macht aus ihrem Herzen keine Mördergrube.

The Telegraph über Imogen Heap: ↑all hail the online queen

R.I.P.: ↑Andy Parle. Der Space-Schlagzeuger starb am vergangenen Samstag. Er wurde 42 Jahre alt. Die Todesursache ist noch ungeklärt.

R.I.P.: ↑Billy Lee Riley – Der Rockabilly-Veteran („Flying Saucers Rock and Roll“) aus dem Hause Sun starb 75jährig.

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Dr. Jekyll und Mister Krimi

„Writing under his own name, Banville manages around 100 sweated-over, teased, honed and polished words a day; but as Benjamin Black, he can manage a couple of thousand.“

So, jetzt haben die Engländer auch ihre →„Gartenklamotten“-Affäre. Wir erinnern uns: Der Autor Matthias Altenburg hatte bekannt, zum Schreiben von Kriminalromanen unter dem Namen Jan Seghers die „Gartenklamotten“ anzuziehen. Sprich: Bei Krimis wirft man sich nicht in den feinen Sprach- und Stilzwirn, sondern schreibt mehr oder weniger drauf los. Der Booker-Prize-Gewinner John Banville siehts wohl ähnlich. Als Hochliterat schafft er gerade einmal 100 polierte Wörter, als Krimiautor Benjamin Black haut er sie hingegen nur so in die Tasten (die ganze Geschichte gibt’s bei →Sarah Weinman).

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Die böse Absicht

Udo Vetter kommentiert im Lawblog ein Interview von Familienministerin U.v.d.Leyen mit dem Hamburger Abendblatt

Doch offensichtlich setzt sich in Politikerkreisen die Auffassung durch, dass der stimmberechtigte Deutsche in der Masse nicht viel von seinem Grundgesetz hält. Und dass eine deutlich größere Gruppe als der Stammtisch es gut finden wird, wenn der Staat den Robocop im Internet gibt, dort mit eisernem Besen säubert – und die Meinungsfreiheit als Sondermüll entsorgt.

Die Meinungsfreiheit als Sondermüll

P.S.: Und Stefan Niggemeier kommentiert – u.a. – die journalistische Arbeit des Hamburger Abendblatts („Arbeitsverweigerung“, „Schmierenstück“): ↑Geht sterben (9)

Leselinks I

Ab jetzt und in schön unregelmäßigen Abständen Gefundenes rund ums Thema Buch.

Wired: ↑The Unofficial Thomas Pynchon Guide to Los Angeles – and vice versa

Der Telegraph berichtet vom  Harrogate crime writing festival und der Guardian speziell über die immer wieder diskutierte Frage: ↑Why does crime still have such unpardonably low literary status?

Der in den Artikeln schon erwähnte George Pelecanos wird auch noch andersweitig interviewt. Einmal mit Schwerpunkt auf seine Mitarbeit bei der Fernsehserie „The Wire“  (↑Interview with George Pelecanos) und einmal einfach mit einem Standardfragebogen: ↑ One Minute With: George Pelecanos

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Werde Krimiautor!

Wie schreibt man einen Krimi? Man überlegt sich eine spannende Geschichte, nimmt seinen Jahresurlaub, mietet sich ein stilles Häuschen in Südfrankreich oder – wenn’s ein Großstadtkrimi werden soll – ein Hotelzimmer auf Mallorca. Und schreibt. Wenn der Krimi dann fertig ist, schickt man ihn an einen Verlag, der ihn veröffentlicht. Den Rest seines Lebens verbringt man nun in Talkshows und auf ausgiebigen, von erotischen Abenteuern aller Art versüßten Lesereisen.

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Presseschau 1. August 2009

Retrofuturistisches Fest? Die Zeit über Donna Summer im Konzert: ↑Wenn Saturn mit Venus tanzt

Times Online portraitiert David Byrne: ↑Speaking in tongues. Dazu gibt´s einen Auszug aus Byrnes demnächst erscheinenden Buch „Bicycle Diaries“.

Interview mit Barry Mazor zu seinem Buch ↑Meeting Jimmie Rodgers: How America’s Original Roots Music Hero Changed the Pop Sounds of a Century: ↑Warum ist Jimmie Rodgers unsterblich?

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Presseschau 31. Juli 2009

Strategische Partnerschaft aka Product Placement. Chefredakteur Max Dax erklärt im taz-Interview wie die SPEX-Kantine zu einer Tonne Nudeln kommt: ↑„Pasta für uns, das Impressum für sie“ und wir erfahren nebenbei, dass die SPEX-Auflage jetzt 20% höher ist als vor dem Umzug.

Und nämlicher Max Dax hat gerade bei Suhrkamp ein Buch mit Interviews veröffentlicht (↑Dreißig Gespräche), das die Süddeutsche ↑heute lauwarm bespricht.

FAZ-CD der Woche:↑ Son Volt

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Presseschau 30. Juli 2009

Inspiriert von Leonard Cohen. Die Frankfurter Rundschau über „Lasso“, das neue Album von 2Raumwohnung: Das Leben ist prima

The Quietusbespricht Richie Unterbergers Buch ↑White Light/White Heat: The Velvet Underground Day-By-Day

Uniquely though, the Velvet Underground didn’t rewrite their own history afterwards. Instead everyone else did that for them. Nonetheless, It still makes for one hell of a yarn.

The Quietus interviewt die (über)lebenden Legenden Sylvain Sylvain und David Johansen: ↑Bringing Out The Dead: New York Dolls On Their Highs And Lows

Keyboarder Matthew Fisher erhält die Anerkenung für seinen Orgelpart auf „A Whiter Shade Of Pale“: ↑Procol organist wins Shade Of Pale case

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Feindbild Krimi-Couch

Was? Du schreibst jetzt für die Krimi-Couch? Hallo? Geht’s noch? Ja, es geht. Sehr gut sogar. Man hat es mit netten und offenen Menschen zu tun (etwas, das ich in letzter Zeit sehr zu schätzen gelernt habe), es gibt keine andere Vorgabe als die, qualitativ gute Arbeit abzuliefern, es ist eine Herausforderung. Nun sammeln sich in meinem elektronischen Briefkasten nicht nur die eher besorgten Stimmen. Es gibt auch andere, die meinen Schritt begrüßen. Dennoch: Ein Blogger, der in den Jahren seines virtuellen Schaffens nicht selten mit der Hirnrissigkeit des Marktes, seiner Bestücker und Abverkäufer ins Gericht ging, schreibt jetzt ausgerechnet für die Krimi-Couch? Das ist doch –

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Presseschau 29. Juli 2009

Die Welt über Emiliana Torrini auf Tour: ↑Out of Island

TV on the Radio in Köln: ↑Clever und smart (FAZ)

Das Zeit-Blog über Enter Shikari: Emotionen mit der Mörtelkelle

Michael Saager in der Jungen Welt über den „unverbesserlichen Prog-Rock-Revivalismus von Tortoise„: ↑Sture Giganten

Tja, und dann hört man »Gigantes«, ein phantastisches, sich über sechs Minuten aufbauendes Post-Detroit-Technosoul-Kraut-Aphex-Twin-Afrobeat-Brett mit Peitschenschlagzeug, sagenhaftem Hüftflow und einer zum Sterben schönen Melodie gegen Ende. Sämtliche Körperhaare stellen sich auf, und man denkt: Scheiß auf das Gemecker zwischen den Zeilen, ich adoptiere sie sofort, diese unglaubliche Band!

Fröhliche Wisssenschaft: Linguistische Probleme am Beispiel Van Morrison – ↑Fucking shut the fuck up

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Fototermin

„Verdammt“, knurrt Markus, Layouter und Fotograf des Conte Verlags, „du siehst einfach zu gut aus für einen Krimiautor. Wie der junge Jean-Paul Belmondo oder dieser andere da, dieser Ami.“ Ja, ich nicke betrübt, das ist mein Schicksal. Und sehe traurig zu, wie Markus via PhotoShop mein edles Porträt „auf alt und verwittert“ trimmt. Und das Ganze dann auch noch in Schwarzweiß, von wegen „Gut und Böse“, muss sein, Krimi halt. Kann man nichts machen, there’s no business like Krimibusiness.

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Versionen des Fiktiven

Aus gegebenem Anlass (schauen Sie mal →hier ins Inhaltsverzeichnis) habe ich am Wochenende in der neuesten und 101. Ausgabe der ehrwürdigen „Saarbrücker Hefte“ geblättert und bin an einem Artikel hängengeblieben. Hans Horch rollt in seinem Beitrag „Antiskepsis oder: Vom Zweifel am Zweifel. Nachbetrachtungen zum Saarbrücker Kinderschänderprozeß“ noch einmal die Geschichte des Mordes an Pascal auf, jenes Jungen, der von einem „Kinderschänderring“ brutal vergewaltigt und ermordet worden sein soll. Die Leiche wurde bis heute nicht gefunden.

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Presseschau 27. Juli 2009

Krautrock-Renaissance: ↑Pioniere aus Düsseldorf

jetzt.de zu 25 Jahren „Purple Rain“: ↑Lasst uns ausflippen

Britney Spears gab ihr einziges Konzert in Berlin. Trotz des Presseagenturenboykotts finden sich einige Konzertkritiken. Vom Spiegel (↑Britney im Freak-Zirkus) über die taz (↑Trifft sogar die Töne) bis zum Tagesspiegel (↑Reizüberflutung unter der Zirkuskuppel)

Vom HipHopper zum Liedermacher. Die fr über Dennis Lisk: Die nächste Generation

Für solche Sätze möchte man Liam Gallagher fast schon wieder lieben: „Get your hands down. This is Oasis, not fucking Simple Minds„. ↑Clap your hands: say no wartet noch mit ein paar weiteren Musikern mit leicht pronlenatischen Beziehungen zum Publikum auf. Und dem hier: „Of course Corgan is a pussy compared to Suicide’s Alan Vega.

Tagesspiegel:  Wie das Internet die Machtverhältnisse zwischen Künstlern und Konzernen verschiebt. ↑Die gute Tat der Piraten („Das Internet ist nämlich nicht der Feind der Musik. Es ist nur der Feind der Tonträgerindustrie.„)

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