Inspector Barnaby – Super Sleuth

„Super Sleuth“, also „Super Spürhund“, lautet der Titel der Doku über die britische TV-Krimiserie „Inspector Barnaby“ (im Original: „Midsomer Murders“). In der beschaulichen Grafschaft Midsomer leben nicht nur viele skurrile Gestalten, sie belieben auch fleißig zu morden – und das auf teils sehr perfide Art und Weise. Doch „Super Spürhund“ Inspector Barnaby hat noch jeden dieser Morde aufgeklärt. Was diese Serie ausmacht, wie sie entstand und wer deren Macher sind, das zeigt diese knapp einstündige amüsante Doku.

(kfb)

Alfred Komarek: Polt.

Nein, wir fragen jetzt nicht, was eigentlich mit den österreichischen Kollegen los ist, dass sie ihre ausrangierten Krimihelden noch einmal wiederbeleben müssen. Sondern stellen fest: Nach Wolf Haas hat auch Alfred Komarek seinen Serienermittler nach Jahren der trügerischen Ruhe erneut ins Rennen geschickt, den Gendarmen Polt, der kein Gendarm mehr ist, aber das Ermitteln nicht lassen kann.

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Nur mal so am Rande

Manchmal zieht der Zufall (oder wie immer das Ding heißen mag) gleich mehrfach das adrette Brokatdeckchen von der Wirklichkeit und man sieht, was man eh schon weiß, aber am liebsten verdrängen möchte. Am Samstag berichtete →die TAZ von der Arbeit des Walt-Whitman-Übersetzers Jürgen Brôcan, einem Leben zwischen höchster professioneller Präzision und den drohenden Abgründen von Hartz IV. Zuvor hatte →die ZEIT über das Werden eines Sachbuchs und die wirtschaftlichen Nöte seines Verfassers berichtet (→via Henrike Heiland). Und gestern abend hört man aus dem Fernsehen die ersten Worte der frisch gekürten Trägerin des Deutschen Buchpreises, Katrin Schmidt, in denen sie sich vor allem darüber freut, jetzt vielleicht jene ökonomische Sorglosigkeit genießen zu können, die sie bislang nur vom Hörensagen kannte.

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Muse: The Resistance

1999, zu Zeiten ihres Debütalbums „Showbiz“ waren sie nur eine gute Alternative Rock-Band. Mit den Jahren suchten Muse nach höheren Aufgaben und experimentierten verstärkt mit progressiver Musik. Auf „Absolution“ (2003) und „Black Holes And Revelations“ (2006) waren sie beim Kunstrockmetal mit sirenenartigem Gesang und verspielten Klavier-Pirouetten angekommen. Da sich die Band aber immer weiter zu entwickeln versucht, war abzusehen, dass sie auf ihrem fünften Studioalbum neue Töne anschlagen würde.

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Presseschau 12.Oktober 2009

Michael Pilz in der Welt über die Rückkehr der Plastic Ono Band: ↑Ein bisschen Frieden

Die taz über „Die Entstehung der Nacht“, das neue Album der Goldenen Zitronen: ↑Zu schön zum Schocken

Nachruf auf Dickie Peterson, den 61jährig verstorbenen Bassisten und Sänger von Blue Cheer: ↑R.I.P. Richard ‘Dickie’ Peterson (Blue Cheer) (1948 – 2009)

Die FAZ über das einzige Pixies-Konzert in Deutschland: ↑Sie haben sich ein Denkmal gebaut. Und die Frankfurter Rundschau: ↑Bitte wenden

Spiegel-Interview mit Jay-Z: ↑Geld ist ein Persönlichkeitsverstärker

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Messemord

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Eine wunderbare Nachricht für alle Freundinnen und Freunde der famosen Kurzratekrimis des Kurzratekrimipapstes Dale Patrick Rutherford: Der Konto-Verlag bringt anlässlich der diesjährigen Frankfurter Buchmesse das sofort und bedingungslos zu erwerbende Werk „Dale Patrick Rutherford: Die besten 99 Kurzratekrimis des Kurzratekrimipapstes aus sechs Jahrzehnten“ in einem liebevoll gestalteten, broschierten Werk auf den Markt! Exklusiv für alle wtd-Leser und mit freundlicher Genehmigung des Konto-Verlags hier eine eindrucksvolle Leseprobe…

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Presseschau 9. Oktober 2009

Aus der Vergangenheit lernen heißt die Flatrate schätzen: Tim Renner schreibt in seinem Blog über ↑Das Ende der Krise der Musikwirtschaft

Eigentlich ist es total langweilig, die Geschichte wiederholt sich lediglich: Bereits vor mehr als 75 Jahren ging die Musikwirtschaft in die Knie. Es war ihr nicht gelungen, aus der militärischen Entwicklung Radio wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen, als diese dem breiten Publikum zugänglich gemacht wurde. Die Verbreitung von kostenloser Musik via Äther machte ihr in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts das Leben schwer. Als dann auch noch eine weltweite Wirtschaftskrise hinzukam, krachten die Umsätze auf knapp 6% dessen, was man in den guten, alten Zeiten vor dem Siegeszug des Radios erwirtschaftet hatte.

Metro Times spricht mit Iggy Pop und James Williamson über die Stooges-Reunion: ↑Kill city dreaming

John Foxx-Interview bei The Quietus: ↑Impossible DNA

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Terminkalender

Nächste Woche Donnerstag tobt die alljährliche Frankfurter Buchmesse. Auch der Conte Verlag hat sich ein Ständlein ergattert und präsentiert an eben jenem Donnerstag zwischen 11 und 12 Uhr den Autor der „Armen Leute“. Das heißt: Ich hock dann da rum und warte auf etwas, von dem ich nicht weiß, was es sein wird. Vielleicht ein lieber wtd-Leser, eine reizende wtd-Leserin? Vielleicht ein längst aus den Augen verlorener Jugendfreund, der endlich seine Schulden bei mir bezahlen möchte? Sei’s drum. Ich werde da sein und warten. Wo genau? In Halle 4.1, Gang G, Standnummer G138. Am Donnerstag, sagte ich das schon? 15. Oktober 2009. Zwischen 11 und 12. Bei Conte.

Presseschau 7. Oktober 2009

Die Welt im Gespräch mit Fanny van Dannen: ↑Jemand muss den Sprachmüll runterbringen

The Quietus interviewt The Editors

Systemkritik zwischen Achtziger-Jahre-Deutschrock-Karikatur und Poesiealbumseintrag. Die FAZ über Culcha Candela: ↑Für und gegen alles

Unfreiwillig komisch wird es, wenn Culcha Candela versuchen, den charmant pseudotribalistischen Großstadt-Pop von Seeed und den antiglobalistischen Reggae-Punk-Pop von Manu Chao auf Betriebsfestmucke zu strecken oder, erbarmungslos mit dem Multikulti-Banner wedelnd, Lebensfreude auf blubbernde Einfältigkeit herunterzukochen. Unerfreulicherweise gelingt ihnen beides sogar.

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Presseschau 6. Oktober 2009

Galore-Interview mit (den Song-Oscar-Gewinnern) Markéta Irglová und Glen Hansard: ↑Veränderung ist gut, man muss sie willkommen heißen. Wenn du das nicht kannst, bist du am Arsch.

Das SZ-Musikblog über eine neue Woody Guthrie-Box: ↑Der Schatz im Keller

PopMatters: ↑Fame, Fortune, and a Fat Queer Icon: An Interview with the Gossip

Über das harte Leben von kritischen Punkbands in eine lupenreinen Demokratie: ↑Banned in the USSR: How Russian rock bands are being censored

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Ein Feigling sein

Es gibt Sachverhalte, bei denen wir uns einig sind. Zensur ist etwas Böses, als vorauseilender Gehorsam veranstaltete Selbstzensur eine Feigheit vor dem Feind. Wenn also der Droste Verlag einen Krimi („Wem Ehre gebührt“) seiner Autorin W.W. Domsky (das Pseudonym von Gabriele Brinkmann) noch vor Drucklegung zurückzieht, weil eine „Expertin“ davor warnte, einige Textpassagen könnten den Zorn von Islamisten erregen, dann nennen wir so etwas eine Beschränkung nicht nur der künstlerischen, sondern der in demokratischen Gesellschaften ausgeübten allgemeinen Rede- und Meinungsfreiheit.
Der Sprecher der Krimiautoren-Vereinigung Syndikat, Andreas Izquierdo, fasst es in einer →Stellungnahme zusammen:

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Fräulein Detektiv

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Nein, wtd ist nicht halb so frauenverachtend wie sein Ruf. Gerne verkünden wir, dass auf unserer Krimilieblingsseite jetzt endlich Miss Dora Myrl, eine der ersten Ermittlerinnen der Kriminalliteraturgeschichte, vertreten ist. In der deutschen Übersetzung von 1902 des 1900 von M. McDonnell Bodkin gebundenen Straußes sehr unterhaltsamer Geschichten. Lesen Sie die Abenteuer von „Fräulein Detektiv“, natürlich in der →„Criminalbibliothek des 19. und frühen 20. Jahrhunderts“. So gings los mit den Mädels.