Jeff Lindsay: Des Todes dunkler Bruder

Psychotriller. So, so. Herr Freud kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus, und nicht nur das 20., das 19., das 18. Jahrhundert lachen mit, bis in die Jungsteinzeit hört man es glucksen und wiehern.

Dort vielleicht, wo der erste Psychologe vor seiner Höhle sitzt, mag man „Des Todes dunkler Bruder“ von Jeff Lindsay für einen „Psychothriller“ ästimieren. Hat er doch vielleicht, unser erster Psychologe, soeben folgendes Experiment gemacht: Seinen zwanzig Mitbewohnern einmal kräftig in den Hintern getreten, als sie in die Höhle wollten. Und dann hat unser erster Psychologe beobachtet, wie alle zwanzig, als sie das nächste Mal vor dem Eingang standen, sich vorsichtig umschauten und die Hände vor den Hintern hielten. Ursache, Wirkung, Trauma und fortwährender unbewusster somatischer Reflex. Auf diesem Niveau spielt sich Psychologie in Lindsays Roman ab.

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