Buchkritik |
Walter MosleyBlack Betty(Knaur) |
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Dieses Buch hat alles, was ein guter Krimi braucht: einen überzeugenden,
vielschichtigen Protagonisten, einen verwickelten, intelligenten Plot, der
erst auf den letzten Seiten aufgelöst wird und natürlich die bösen
und die guten Cops, wie man sie von der guten alten Philip Marlowe Geschichten
her kennt, die richtige Prise von Sex und Gewalt und eine ordentliche Portion
Zynismus. Atmosphärisch abgerundet wird die Story durch ihre Einbettung
in die Zeit der Kennedy-Ära und vor dem Hintergrund der Diskriminierung
und Kriminalisierung der Schwarzen in Südkalifornien und ihrem Aufbruch
zu einem neuen Selbstbewußtsein. Das Ganze wird erzählt aus der
Sicht des schwarzen Teilzeit-Privatdetektivs Easy Rawlins, der erfreulicherweise
auch nur ein Mensch und ein Produkt seiner Zeit ist. Damit die Geschichte
ihre volle Wirkung entfalten, sollte man sie spätabends mir einer Blues-
oder Jazzplatte genießen.
Easy wird von einem schmierigen Weißen beauftragt die verschwundene Schönheit Black Betty ausfindig zu machen, die ihrem ehemaligen Arbeitgeber davongelaufen ist. Die Suche nach ihr wird für Easy zugleich eine Reise durch seine Vergangenheit, da er sie als Junge abgöttisch liebte. Natürlich merkt er sehr bald, daß mehr hinter dem Auftrag steckt als es den Anschein hatte und der Jäger wird zum Gejagten. (wurm) Walter Mosley Wer noch mehr Easy Rawlins Romane lesen will:
sind auch zu haben. -->siehe auch Walter Mosley: Mississippi Blues
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