Buchkritik |
Terry PratchettNur Du kannst die Menschheit retten(Goldmann) |
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Der zwölfjährige Johnny Maxwell teilt die meisten Sorgen seiner
Altersgenossen: Schule, Hausaufgaben, dieStreitereien seiner Eltern. Wie
die meisten anderen Kinder in seinem Alter verbringt er seine Freizeit mit
Computerspielen. Der neueste Renner ist das Spiel Nur Du kannst die Menschheit
retten von der Firma Gobi Software. Just in dem Moment, als er sich
bereit macht, die virtuelle Gefahr aus dem Weltraum ein für alle mal zu
vernichten, erscheint eine bizarre Nachricht auf seinem Bildschirm. Die
Aliens geben auf und wollen verhandeln. Verständlicherweise reagiert Johnny
mit einiger Verwunderung. Dieses Szenario ist schließlich im Handbuch nicht
vorgesehen. Aber damit nicht genug. Die ScreeWees, so der Name der außerirdischen
Invasoren, verlangen von Johnny, daß er ihnen sicheres Geleit zu der Grenze
gibt. Nach anfänglichem Zögern willigt er ein, denn ein Computerspiel wird
bekanntlich durch wachsenden Realismus umso faszinierender.
Der Grenzgang zwischen Spiel und Realität bleibt natürlich nicht ohne Folgen für den geistigen Zustand des Zwölfjährigen, aber selbst der Psychologe seines Freundeskreises, der ebenfalls zwölfjährige Yo-less weiß keinen Rat mehr und reiht sich in die Gruppe derer ein, die an der geistigen Gesundheit Johnnys zweifeln. Jedenfalls braucht Johnny Hilfe um seine Mission auszuführen und da ist schließlich noch das Mädchen Kristy... Das Buch von Terry Pratchett ist ein witziges und spannendes Märchen über einen zwölfjährigen Jungen und seine Probleme mit der Welt. Außerdem ist es eine bissige Parabel über platte Feindbilder, falsche Kriegerehre und Kriegstreiberei und die pseudohumanistischen Phrasen, mit denen Kriege gerechtfertigt werden. (wurm)
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