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Will Eisner

South Bronx

DROPSIE AVENUE

 
 

Neben Carl "Duck" Barks ist der Amerikaner Will Eisner der letzte große Comic-Zeichner der alten Garde. Hal Foster (Prinz Eisenherz) hat er überlebt, ebenso Hergé (Tim & Struppi) und Hugo Pratt (Corto Maltese). Heute, im Alter von 78 Jahren gilt er als Ikone der Graphic Novel. Will Eisner ist zu einem Stück lebender amerikanischer Zeitgeschichte geworden. Dessen, so scheint es, ist er sich auch zunehmend bewußt geworden, seit er vor achtzehn Jahren zu einem Comeback ansetzte und fortan das Leben der kleinen Leute im Schmelztiegel New York in den Mittelpunkt seiner Arbeit gerückt hat.

In dieser Folge steht auch das jüngste Werk, das jetzt in deutscher Überarbeitung vorliegt. DROPSIE AVENUE ist ein auf 170 großformatigen Seiten angelegtes Epos über Aufstieg und Untergang der besagten Straße in der South Bronx und der wechselhaften Geschichte der Familien, die über die letzten 120 Jahre dort lebten.

Mit der gleichen unaufdringlichen Eleganz wie Robert Altman in "Short Cuts" die Erzählungen von Raymond Carver miteinander verflocht und Lebensläufe ineinandergreifen ließ, spinnt Eisner seinen roten Faden aus den vielfältigen Biographien der Menschen in dieser Straße. Es ist eine schicksalhafte, oft schmerzliche Beziehung die die Menschen untereinander und mit der Dropsie Avenue verbindet. Eisner wäre jedoch nicht Eisner, wenn er dies nicht in seinem trockenen Humor zu erzählen wüßte. Es gibt ja einiges an graphischer und nicht graphischer Literatur, was einen fasziniert, solange man es in der Hand hält. Hat man es jedoch erstmal weggelegt, weiß man genau, daß man es nie wieder aufschlagen wird. Das wird einem bei DROPSIE AVENUE nicht passieren.

(th)


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