CD-Kritik Zur Startseite

Dominique Horwitz

Singt Jacques Brel

(Horwitz und Hauptmann)

Singende Schauspieler sind, genauso wie schauspielernde Sänger, eher selten ein Genuss. Wenn sich dann aber einer wie Dominique Horwitz hinters Mikro stellt, kann man schon erahnen, dass hier keine Pop-Plattitüden ins Volk geschleudert werden. Er präsentierte schon in den 80er Jahren Jacques Brel-Abende und frönt dieser Liebe noch heute. Vorliegende CD ist ein Mitschnitt aus den Hamburger Kammerspielen im September 1997. Unterstützt von einer famosen Band (Knopfakkordeon, Klavier, Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug) intoniert der Schauspieler 19 Brel-Chansons. Obwohl das visuelle Erlebnis fehlt, spürt man, dass der Auftritt vielmehr eine Performance als ein Konzert ist. Man kann sich seine Gestik und Mimik förmlich vorstellen, wenn er in die Welt des Belgiers eintaucht. Die Frage "Schauspieler oder Sänger?" funktioniert hier nicht. Beide Talente greifen ineinander und ergeben erst dann ein Ganzes. Manchmal muss man sich vorsagen, dass "Interpret" in "Interpretation" steckt, und dann (so blöd das auch klingt) ist Dominique Horwitz ein hervorragender Interpret.

(dmm)