CD-Kritik Zur Startseite

Sigur Rós

Ný Batteri

(Fat Cat/EFA)

Ja, sie sind die derzeit beste Band auf dem Gebiet der atmosphärischen Gitarrenmusik. Sie laufen selbst Do Make Say Think, Godspeed You Black Emperor!, Immense und Mogwai den Rang ab. Diese Meinung müsst ihr natürlich keineswegs teilen. Allerdings kann ich euch sagen, dass Sigur Rós noch jeden, dem ich ihr Material vorgespielt habe, in ihren Bann gezogen haben. Okay, ich gebe zu, dass ihre Musik obskur erscheint, da der Gesang eine selbst erfundene Überblendung von Isländisch und "Hopelandish" (so der Anglizismus) ist. Nicht nur das ist einzigartig und bestaunenswert an dem isländischen Quartett. Gegründet haben sie sich 1994 auf der High School. Seinerzeit war es noch ein von Smashing Pumpkins (R.I.P.) beeinflusster Alternative Rock. Das währte Gott sei Dank nicht lange und Jon Pór Birgisson alias Jonsi (Gesang, Gitarre), Kjartan Sveinsson (Gitarre, Keyboards), Georg Holm (Bass) und Orri Páll Dyrason (Schlagzeug) orientierten sich flugs um. Nach zwei Alben, die bis dato nur in Island erschienen sind aber demnächst auch im restlichen Europa veröffentlicht werden sollen, war die Band in ihrer Heimat in aller Munde, da hoch oben in den Charts, und die A&Rs begannen ihre Klinken zu putzen. Den Zuschlag bekam letztendlich das in London ansässige Label Fat Cat, das sicherlich nicht mit Geld lockte.

Im letzten Herbst erschien zum Warmwerden erst einmal die EP "Svefn-G-Englar" und jetzt deren Nachfolger "Ný Batteri". Beide sind für mich absolute Meisterwerke. Qualitativ gibt es zwischen den EPs keinerlei Unterschiede. Allerdings sollte ich anmerken, dass "Ný Batteri" größtenteils ohne Gesang auskommt und einen Schlag rockiger ausgefallen ist. Aber über eines bin ich mir sicher: Ihr werdet diese Band lieben, sofern ihr oben genannte Referenzbands kennt und zu schätzen wisst.

(kfb)