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Sixth Revelation

Walking On The Rainbow

(Spice Records/Sixth Revelation)

Sieh an, es gibt ihn noch, den melodischen, altmodischen, aber liebenswerten Roots Reggae. Seit den frühen 1980er Jahren ist die ehemalige Schülerband aus einem jamaikanischen Kleinstädtchen aktiv, hieß ursprünglich Salzburg Connection (!) und taufte sich dann sinnvollerweise, getreu ihrer religiösen Bindung, bibelfest um ("6. Offenbarung").

In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Sextett um Leadsänger und Gitarrist "Papa D." Johnson, vor allem in Europa, eine beachtliche Fangemeinde aufbauen können, spielt regelmäßig auf Reggae-Festivals auch in Deutschland. Gleichwohl sind die Zeiten, als man bei "Virgin" unter Vertrag war und neben dem Album "Respect" (1995) auch mit einer Coverversion von "The First Cut Is The Deepest" in den Charts war (Top 20), inzwischen vorbei.

Das jüngste Album - mittlerweile wohl das vierte - wurde auf eigene Rechnung in England eingespielt und wird vornehmlich bei Konzerten und Open Airs verkauft. "Walking On The Rainbow" ist ordentliche 77 Minuten lang und bietet abwechslungsreichen Pop-Reggae, hie und da mit Dub-Elementen unterfüttert. Auch dem Ska wird bisweilen die Reverenz erwiesen (wie z. B. in "Ram It"). Ansonsten gibt's Ohrwürmer zuhauf ( z. B. "Bridges", "Mystic Time"), die natürlich auch zum Tanzen animieren. Die Arrangements sind nicht gerade zeitgemäß, erinnern bisweilen an Third World oder Inner Circle. Manchmal nervt der dann zu dominante Keyboard- & Synthie-Einsatz. Inhaltlich wird natürlich "Jah the Almighty" gepriesen (u. a. "Chant"), es werden auch sonst gute Ratschläge gegeben und die Kraft der Liebe gefeiert. Eine Coverversion - "We Shall Overcome" - hätte man sich schenken können; funktioniert irgendwie nicht im Reggae-Rhythmus.

Alles in allem aber ist "Walking On The Rainbow" ein wahrlich unterhaltsames und bestens tanzbares Reggae-Album der "alten Schule".

(rs)



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