Sprache spielt, seien wir ehrlich, in vielen Kriminalromanen keine besondere Rolle. Man brütet über Plot und Spannungsbogen, Personenzeichnung und dem Unterschied zwischen einer Pistole und einem Revolver, die Sprache indes bleibt eben die Sprache, so wie der Löffel, mit dem der Koch die delikate Suppe kostet, halt der Löffel ist. Knackig soll Sprache sein, eingängig, „gut“, einigermaßen dudenkonform.
WeiterlesenThe Whitest Boy Alive: Rules
2003 gründete Erlend Oye, bekannt (oder auch nicht mehr) von der sehr leisen, aber sehr guten Indieband Kings Of Convenience, die seit vielen Jahren sträflich untätig ist, mit Freunden aus Berlin The Whitest Boy Alive. Es sollte eine Tanzband basierend auf elektronischer Musik werden. Genau so klingt ihr neues Album ‚Rules‘ auch, auf dem mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboards Indie-Electro-Pop-Funk produziert wird.
WeiterlesenDie Krimisamstagstoten
Man glaubt es nicht, aber es ist so: Raymond Chandler ist tot. In der heutigen Ausgabe des Krimisamstags im Titelmagazin weist →Matthias Penzel noch einmal darauf hin und erklärt, warum Chandler dennoch lebt. MIt dem Phantomhaften der Toten hat es auch Uta-Maria Heim in ihrer Kopfschuss-Kolumne. Sie hat nämlich →Glenn Coopers „Die Namen der Toten“ gelesen. Still alive and well: →Pablo De Santis. Doris Wieser hat ihn porträtiert und interviewt.
WeiterlesenKrimijahrbuch 2009: Aus der Psychopathenabteilung
Klar, das muss so sein. Mein persönlicher Fanclub bei →Ultimo Bielefeld hat sich das KJB 2009 vorgenommen und das übliche dpr-Bashing veranstaltet. Schön. Und jetzt, Jungs, setzt ihr euch wieder alle vor den Spiegel und onaniert fleißig weiter. (Mit Dank an die ungenannt bleiben wollende Hinweisgeberin)
Heute in der Regionalzeitung
Wenn die Regionalzeitung etwas über den Regionalkrimi von einem wissen will, dann steht man natürlich jederzeit zur Verfügung. Die „Saarbrücker Zeitung “ wollte wissen. Jetzt weiß sie es. →Hier (leicht gekürzt nachzulesen), man beachte auch die hübsche Zeichnung. Stolz ist der Interviewte darauf, auch beim saarländischen Regionalkrimi Jerome Charyn und Pieke Biermann untergebracht zu haben. Soll ihm erst mal einer nachmachen…
The Black Box Revelation: Set Your Head On Fire
The Black Box Revelation stammen aus Brüssel und setzen sich aus dem 19-jährigen Gitarristen und Sänger Jan Paternoster (geiler Name!) und dem zwei Jahre jüngeren Schlagzeuger Dries Van Diyck, beide Ex-The Mighty Generators, zusammen. Das famose Duo wandelt auf den Spuren der Jon Spencer Blues Explosion, mag sicherlich auch The White Stripes und die New Yorker Art Rock-Band Yeah Yeah Yeahs.
WeiterlesenGarry Disher: Beweiskette
Ein neuer Fall für Garry Dishers wackeren Inspector Hal Challis, in dem dieser aber überraschenderweise nur an einem Nebenschauplatz ermittelt. Wer so mit seinem vertrauten Protagonisten umgeht, muss schon sehr von einer Story überzeugt sein. Disher war es – zu recht.
WeiterlesenSteven Wilson: Insurgentes
Nach all den Jahren mit Porcupine Tree fand deren Gitarrist, Songschreiber und Gründer Steven Wilson erst jetzt die Zeit, sein erstes Soloalbum aufzunehmen. Erstaunlich, oder? Dabei wurde die Progressive Rock-Band bereits 1987 aus der Taufe gehoben. Aber gut Ding will Weile haben, wie man so schön sagt.
Im ersten Halbjahr des letzten Jahres nahm Wilson die Songs für ‚Insurgentes‘ in Studios in Mexiko, Japan und Israel auf. Er selbst sagt, das Album stelle die experimentellste Musik dar, die er je komponiert hat. Das will was heißen. Wobei das Experiment darin besteht, eingängige, mitunter druckvolle Lieder zu schreiben, die auch Fans jenseits des Progrock mögen sollten.
Grundsätzliches zum Krimijahrbuch
Die erste Besprechung des Krimijahrbuchs 2009 findet sich in der Rezensionsabteilung der →Berliner Krimibuchhandlung Hammett. Sie ist, was uns freut, im Grundtenor sehr wohlwollend, nennt aber – was uns ebenfalls freut – einige als Anregungen formulierte Kritikpunkte.
WeiterlesenHeroes & Zeros: Strange Constellations
Die Musik der Band Heroes & Zeros nach Norwegen zu verorten, darauf wäre wohl nie jemand gekommen. Doch genau dort kommen die Herrschaften her. Musikalisch sind sie aber in der US-Alternative Rock-Szene zuhause. Jane’s Addiction ist einer ihrer Einflüsse – gewollt oder unbewusst, auf jeden Fall gekonnt. Was aber hauptsächlich an unüberhörbaren Parallelen zwischen dem Gesang von Hans Jørgen Undelstvedt und Perry Farrell festzumachen wäre.
WeiterlesenJohn Farrow : Eishauch
Voilà: Wtd hat eine neue Rezensionsfachkraft! Anna Veronica Wutschel, bekannt aus „Krimizeit“, „Krimisamstag im Titelmagazin“ und als kundige Mitarbeiterin des Krimijahrbuchs, wird fortan in loser Folge das wtd-Publikum mit ihren fundierten Meinungen zu Werken der Kriminalliteratur beglücken. Herzlich willkommen! So, und jetzt geht’s los…
WeiterlesenPhillip Boa & The Voodooclub: Diamonds Fall
Er sei ehrfürchtig gewesen, als er mit Jaki Liebezeit im Studio arbeitete, erklärte Phillip Boa unlängst. Denn es war ein seit seiner Jugend gehegter Traum, mit Liebezeit zusammen zu arbeiten. So ist nun der ehemalige Can-Schlagzeuger auf dem mittlerweile 17. Boa-Album ‚Diamonds Fall‘ zu hören. Mit von der Partie war auch Boas langjährige Weggefährtin Pia Lund sowie Tobias Siebert. In dieser Konstellation entstand ein weiteres spannendes Boa-Album, das weitestgehend dem Indiepop-Genre zuzuordnen ist.
Weiterlesen…And You Will Know Us By The Trail Of Dead: The Century Of Self
In der Fachpresse war dieser Tage zu lesen, …And You Will Know Us By The Trail Of Dead würden auf der Stelle treten und hätten sich zuletzt nicht mehr weiterentwickelt. Das kann man natürlich so sehen. Aber ganz fair ist es nicht, denn Trail Of Dead, um im Folgenden die Kurzfassung des Bandnamens zu benutzen, haben schon so einige Entwicklungsstufen hinter sich gebracht. Wer will es der Band da verdenken, mal für einige Zeit, auf einem Qualitätsniveau zu verharren. Zumal ‚The Century Of Self‘ ein Niveau hat, das manche Bands im Verlauf ihrer Karriere nicht erreichen (werden).
WeiterlesenUnerwartete Ereignisse
Zuerst kam die Regionalzeitung und wollte von mir etwas über Regionalkrimis wissen. Ich habe es ihnen gesagt, und am Freitag erfahrt ihr, wo man das – hoffentlich – nachlesen kann. Über Regionalkrimis hat auch Margit Breuss geschrieben, und zwar im Krimijahrbuch 2009. Sie, als Frau →Krimi.Krimi die österreichische Antwort auf unsere Krimilady, ist jetzt nach monatelangem Schweigen wieder bloggend zugange und hat auch gleich einen wissenschaflichen Aufsatz zu bieten. – Jedenfalls: Bei all diesen Neuigkeiten kommt unsereiner heute nicht zum Bloggen. Aber wozu hat man eine neue Kollegin (siehe oben).
Grandmaster Flash: The Bridge
Unfassbar: Nach sage und schreibe 22 Jahren legt die unantastbare HipHop-Ikone Grandmaster Flash ein weiteres Soloalbum vor. Das heißt: Hier tritt er ohne die berühmten Furious Five an, damit aber mit einer Heerschar an Gästen. Angefangen bei Q-Tip (A Tribe Called Quest) und Busta Rhymes bis hin zu Snoop Dogg, DJ Kool, KRS-One und Princess Superstar.
WeiterlesenAll in one. Ein Kurzkrimi für jede Geschmacksrichtung
Die Augen! Genau: die Augen. Weit aufgerissen, ins Leere gedreht. Farbe: wasserfarbenblau. Kommissar Janzig wird es ganz anders. Die Augen. Wasser-farben-blau.
Kein Zufall. Janzig kennt sich aus. Suche nach den Gemeinsamkeiten. Der Tote hat blaue Augen, der Tote vor drei Tagen – hatte grüne Augen. Schnell durch die Akten gelesen: blau – grün – blau – grün – blau – grün – braun. Aha. Die mit den braunen Augen aussortieren, das ist der Braune-Augen-Serienkiller, der geht ihn nichts an. Aber der andere, der blaue-und-grüne-Augen-Serienkiller. Das ist seiner.
Erwähnen
sollte ich vielleicht, dass die heutige Rezension auf das Angebot zurückgeht, mir direkt vom Autor resp. einem kleinen Verlag zur Verfügung gestellte Titel zu lesen und bei Gefallen zu rezensieren. Dieses Angebot gilt immer noch. Verrisse gibt es nicht – oder nur auf Wunsch. Kontaktaufnahme →hier.
Crucified Barbara: Till‘ Death Do Us Party
Der (Thrash) Metal-Bereich ist zweifelsohne von Männern dominiert. Doch Gott sei Dank gibt es immer wieder Musikerinnen, die sich in dieser Männerdomäne durchsetzen können. Da wären zum Beispiel die vier Schwedinnen von Crucified Barbara zu nennen. Was als Punkrockband anfing, ist nun eine (Thrash) Metal-Band mit Glam Rock-Anleihen.
WeiterlesenJosef Rauch: Rickeracke
Die Idee ist allerliebst. Man nehme die klassische Bildergeschichte „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch und schreibe einen Krimi drum herum. Im Wortsinn, denn die Originalgeschichte druckt man häppchenweise gleich mit ab, schließlich ist Wilhelm Busch schon mehr als 70 Jahre tot, mithin „gemeinfrei“.
WeiterlesenKylesa: Static Tension
Hört man sich das vierte Album des Quintetts Kylesa zum ersten Mal an, so würde man die Band mit New Orleans in Verbindung bringen, mit dortigen Sludge-Rock Ikonen wie Eyehategod, Crowbar und Konsorten.
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