Live: Subway To Sally

Frankfurt, Batschkapp, 23. 4. 2001

Es ist lange her, dass ich bei einem Konzert eine richtig schlechte Vorgruppe gesehen habe. Urplötzlich unterbrochen wurde diese Serie jetzt von einer Combo mit dem Namen Zombie Joe. Brachialer Rock mit deutschen Texten, einem Sänger, der seine Zwischenansagen beim „Telekolleg Esoterik und Hausfrauenpsychologie“ entlehnt hat und Songs, die sich so ähnlich waren wie genmanipulierter Mais. Als gegen Ende ihres Sets das Publikum in einer ruhigen Stelle spontan „Julia & die Räuber“ von Subway To Sally intonierte, haben mir die vier Jungs von Zombie Joe ein bisschen leid getan.

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Staind: Break The Cycle

Haben wir es nicht immer Alle gewusst? Fred Durst ist doch Creed-Fan. Oder warum klingen seine Schützlinge, für die er als A&R-Manager verantwortlich zeichnet, mehr nach Creed als nach Limp Bizkit? OK, keine falschen Fährten – Staind haben mit ihrem zweiten Album in den Staaten schon ordentlich abgeräumt und das absolut zurecht! Shouter Aaron Lewis erinnert zwar an Scott Stapp, schwingt sich aber nie zu dessen Pathos-Höhen auf. Statt dessen erreicht er fast die Intensität von Deftones‘ Chino Moreno.

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Popkomm 2001-1

Donnerstag 16-8-01
Als ich mich heute morgen zusammen mit Kai im Frühstückssaal einfand, wurde mir einiges klar. Wie sagte doch der nette Herr von der Rezeption bei der telefonischen Reservierung: Ach so 2 Männer. 2 getrennte Betten ? Man weiß ja nie… Nun saßen wir da und außer einer Oma, die wahrscheinlich aus der Nachbarschaft war (Ei Marliese, es gibt Frühstück) befanden sich nur Männer ringsum. Einige davon sahen wirklich seltsam aus, so auch ein Typ der früher anscheinend bei den Hives gespielt hatte (Look at my shoes). Stop ! Ich komme vom Thema ab, ich bin schließlich hier, um über die Popkomm ein Tagebuch zu verfassen.

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Asian Takeaways

20 Kostbarkeiten, die man im China-Restaurant nie zu hören kriegt – sträflicherweise! -, das sind die „AsianTakeaways“. Grellbunte, süßliche Popsongs aus Hongkong, Korea, Japan, Malaysia und Singapur. Obskure, west-östliche Stilmixe aus den 60er- und 70er-Jahren mit viel Hall auf den Stimmen. Asiatische Musiker scheinen damals hemmungslos westliche Popströmungen geplündert zu haben, um sie mit ihrem heimeligen Plüsch-Sound zu kreuzen. Das Ergebnis ist ein exotischer Hybrid: schwindelerregende Vokalverrenkungen und dramatische Arrangements zu Ohrwurmmelodien, die irgendwo auf halbem Weg zwischen London und Tai Pe geboren wurden.

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Judas Priest: Demolition

Das zweite Studio-Album mit dem Sänger „Ripper“ Owens ist deutlich besser als „Jugulator“ vor vier Jahren. Der Unterschied liegt darin, dass Judas Priest jetzt akzeptiert haben, eine andere – neue – Band zu sein ohne Rob Halford. Wenn man zurück an die Alben „Turbo“ (mein persönlicher Favorit) oder „Painkilller“ denkt, ist es klar, dass Priest nie Angst vor neuen Sounds hatten.

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Supreme Majesty: Tales Of Tragic Kingdom

Ja, es sind halt immer noch die guten Songs, die eine Platte ausmachen. Und gerade in einem stagnierenden Genre wie dem melodischen Powermetal ist es schon eine Kunst, aus der Veröffentlichungsflut Scheiben herauszuziehen, die Aufmerksamkeit verdienen. Da ich einer guten Hardrock-Platte nie abgeneigt bin, es aber immer schwerer wird, gute Alben zu finden, ist „Tales Of Tragic Kingdom“ wahrhaft eine Entdeckung.

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