Im Gegensatz zu vielen meiner schreibenden Kollegen habe ich nahezu einen Narren an den Cleveland-HipHoppern BONE THUGS-N-HARMONY gefressen. Seit ihren beiden Hits „1st Of Tha Month“ und „Tha Crossroads“ bin ich ein überzeugter Anhänger und ständiger Verehrer. Ebenfalls überzeugt von den Jungs zeigte sich vor ein paar Jahren der ausgemusterte N.W.A.-Rapper Eric Wright, a.k.a. Easy-E, der die Jungs entdeckte und ihre ersten beiden Outputs „Creepin‘ On Ah Come Up“ und „E. 1999 Eternal“ produzierte.
WeiterlesenConcept 1-96: VR
Thomas Brinkmann hat es wieder getan! Er durfte ja schon die goldene Maxiserie von The Artist formerly known as Mike Ink mit seinem zweiarmigen Technics – Eigenbau und seinem Mischpult variieren. Er wurde diesmal von Richie Hawtin persönlich nach Kanada eingeladen, um dort mit dem gleichen Gerät die goldene Maxiserie von Concept 1 zu bearbeiten.
WeiterlesenBlutiger Bildschirm
„Und am Abend entdeckt einer der Bildtechniker, daß aus dem Maul der appetitlich angerichteten Kräuterforelle Blut fleißt, und das in der Großaufnahme“
aus: „Johann Lafers frische regionale Küche“ (Naumann und Göbel, 1997)
Stol: s/t
STOL, Avantgarde-Musiker aus Berlin und Saarbrücken, arbeiten an den Grenzbereichen der musikalischen Wahrnehmung im pop-kulturellen Zusammenhang und gegen song-strukturellen Formatierungen. STOL machen Musik für den Raum und für den Menschen im Raum. Möglicherweise klingt das jetzt abstrakter und theoretischer als der Ansatz des Musik-machens der dieser Musik zugrunde liegt eigentlich ist. Um genau zu sein, geht es bei STOL mehr um Soundstrukturen, denn um Songstrukturen. Die nun vorliegende EP, die am 29.10. bei Kitty yo! veröffentlicht wird, faßt mehrere Soundspuren der Band, nun zum ersten Mal auch für eine breitere Öffentlichkeit, zusammen.
WeiterlesenTorococo rot + d: Setthissandypieceascompassesgocopabeiallemwasdumachstadaylong
Nachdem schon beim Titel die Hälfte der mir selbst auferlegten maximalen Zeichenzahl erreicht wurde, muß ich mich jetzt kürzer fassen, als sonst von mir gewohnt. (Na ja, da wollt‘ ich schon immer dran arbeiten.) Übergangsmäßig paßt das Teil ganz gut in die Endlosrille der „Fechterin“- EP, obwohl natürlich noch eine Veröffentlichung dazwischen lag: Torococo rot haben sich wieder mehr von den „natürlichen“ Sounds der EP und der Sachlichkeit, die „Veiculo“ noch dominierte, entfernt und nähern sich über Rauschgeneratoren und kratzige Sounds einem Wärmegrad an, der wirklich beeindruckend ist.
WeiterlesenPlacebo: Without You I`m Nothing
Nachdem der Film Velvet Goldmine hierzulande nur mäßig eingeschlagen ist, kann man nicht erwarten, daß es zu einem Glamrevival kommt. Obwohl das vorliegende Album nicht unbedingt nur Glittermusik zu bieten hat, sind die androgynen Einflüsse der einstigen T-Rex-Ära unüberhörbar. Die lasziv, etwas quängelnde Stimme hatte Marc Bolan schon drauf und hört man sich Placebos Version von „20th Century Boy“ auf dem Soundtrack des oben genannten Streifens an, glaubt man den Altmeister des Glamrock auferstehen zu hören und das macht auch den Charme dieser neuen CD aus.
WeiterlesenCypress Hill: IV

Die Dauerkiffer unter dem Herrn haben die Geschwindigkeit in der Musik für sich entdeckt. Von Hanf auf Speed umgestiegen könnte man meinen. Was hat CYPRESS HILL nur dazu bewogen, ihre Songs mit schnittigen Beats zu unterlegen? Nun, B-Real selbst gibt die Antwort auf diese durchaus angebrachte Frage: „Wir wollten ein Album machen, das sich total von unseren vorherigen drei Alben unterscheidet. (…) Dennoch glaube ich, daß es noch nach CYPRESS HILL klingt, und so lange die Musik für uns spricht und wir unsere Masken aufbehalten, erhalten wir uns auch das Mysterium CYPRESS HILL. Die Leute sollten uns einfach mal wieder von einer anderen Seite kennenlernen.“ Ihr habt es gehört.
WeiterlesenRialto: s/t
Was Placebo auf rockige Weise bringen, sitzt bei Rialto im abgespreizten kleinen Finger. An der Stelle, an der Placebo Querverbindungen zum Rock bieten, bringen Rialto Seilschaften mit der Popwelt des siebziger Glambiz : Bowie ohne Ende, Roxy Music sowieso. Achtung Pulp: Hier kommt ernsthafte Konkurrenz. Natürlich erfährt man hier nichts neues. Dramatische Gesten und viel Zuckerguß wenn es um getragene Songs geht („Monday Morning), und die Produktion so slick wie es nur geht. Macht mir persönlich gar nichts aus. Die 1000. Drum and Bass Platte ist auch nicht nötiger als das hier!
Rialto sind nicht so technologiefeindlich wie Placebo und verbraten auch mal das eine oder andere Sample, und doch bieten sie kein Role-Modell für die Neunziger. Eher für Nostalgiker, die sich mit einem gepflegten Glas Rotwein vor die heimische Anlage setzen und ganz genau den Texten zuhören wollen. Die drehen sich – wie sollte es anders sein – meistens um dramatische Beziehungen. Ob zwischen Mann und Frau oder innerhalb einer Geschlechtergemeinschaft kann sich der Hörer dichten. Was Techno und Innovationsfetischisten zum Kotzen bringen kann, wird hier zelebriert: Schmalz und Gefühl hoch zehn.
Das Frühjahr hat noch ein paar kalte Tage im Petto.
Rialto: s/t
(EastWest/Warner)
Andy Gill: My Back Pages
Die erste und wohl wichtigste Schaffensperiode des zu Lebzeiten zur Legende avancierten Singer/Songwriters analysiert und kommentiert der englische Musikjournalist anhand der Songs der neun offiziellen, in den 60er Jahren erschienenen Alben und den 1975 veröffentlichten „Basement Tapes“ (aufgenommen 1967).
WeiterlesenStar Trek: Der Aufstand
In verläßlicher Regelmäßigkeit beglücken uns zum Jahresende abwechselnd zwei der erfolgreichsten Spielfilm-Reihen der Filmgeschichte. Jagte im vergangenen Jahr James Bond gemeingefährlichen Terroristen hinterher, hebt diesmal Captain Picard mit seiner Crew im Raumschiff Enterprise in unendliche Weiten des Universums ab. „Der Aufstand“ heißt das nunmehr 8. Weltraumabenteuer und der dritte Einsatz für die „Next Generation“, in dem diese ihre Stellung bei der Föderation auf’s Spiel setzt, um ein friedliches Volk auf einem paradiesischem Planeten zu retten.
WeiterlesenDie Toten 1998
2.10.: Gene Autry
Der US-amerikanische Rodeoreiter, Sänger („Back in the Saddle Again“, „At Mail Call Today“, „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“) und Schauspieler – Spitzname „The Singing Cowboy“ – starb 91jährig in Los Angeles. Im Laufe seines Lebens besaß er mehrere Radiosender und ein Major League Baseball-Team. Außerdem ist er der einzige, der es bislang in allen 5 Kategorien (Film, Fernsehen, Musik, Radio und Liveauftritte) zu einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame brachte.
Frl. Katjas Nähkästchen, Folge 9
Vielleicht erinnert Ihr Euch noch, liebe Leser, ich war kürzlich in New York. Natürlich bin ich nicht allein gereist, außer meiner Mutter war auch noch mein Photoapparat mit dabei. Nun soll man ja in Manhattan zum Schutz vor Raubüberfällen nicht äußerlich als Tourist erkennbar rumlaufen und möglichst alles gut verstaut am Leib tragen. Also hab ich auch meinen Photoapparat nach Art eines Brustbeutels an einer Kordel um den Hals unterm T-Shirt getragen und mußte enorm viele Autogramme geben, da man mich fälschlicherweise für Eccentrica Gallumbits, die dreibrüstige Hure von Eroticon Sechs (eine Figur aus Douglas Adams´ „Per Anhalter durch die Galaxis“), hielt. Nein, war nur ein Scherz. Eigentlich wollte ich sagen: meine Photos sind jetzt entwickelt, und wißt Ihr, was nach der Brooklyn Bridge die zweitwichtigste Sehenswürdigkeit New Yorks ist? Mein Daumen!!! Steht in keinem Reiseführer, ist aber auf fast jedem Photo drauf!
WeiterlesenDer Neffe
Der kauzige Farmer Tony Egan (Donald McCann) entdeckt zwischen Rechnungen einen Brief von seiner Schwester. Sie hat die kleine irische Insel Inis Dara vor 20 Jahren überstürzt in Richtung New York verlassen und wendet sich im Sterben an ihren Bruder. Der soll ihren Sohn Chad (Hill Harper) aufnehmen und ihre Asche auf dem geliebten Eiland beisetzen. Freudig kündigt Tony überall die Ankunft seines Neffen an.
WeiterlesenRed Snapper: Image of you
„Image of you“ ist eine düster-melancholische Ballade aus der House-Werkstatt des Trios „Red Snapper“. Anfangs noch eher Dancefloor mit Sphären-Gewaber, Blubber-Sound, klassischen Violinen- und Celloarrangements (!) und der dramatischen Schoko-Soul-Stimme von Alison David („Life Addiction“) – aber mittendrin geht der Song plötzlich über in temperamentvoll stampfenden Hip Hop und rockt. Insgesamt ein versponnenes Klang-Gewebe diverser Sound-Schichten, die rhythmisch immer wieder wechseln, wenn man grad denkt, jetzt hat man´s!
WeiterlesenBadly Drawn Boy: EP 3
Der Terminus „EP“ läßt es schon vermuten: dies ist eine musikalische Zwischenmahlzeit, ein Snack von einer guten Viertelstunde Laufzeit und ganzen sechs Takes. Dafür ist das stilistische Spektrum von erschreckender Vielfalt! Ein Sampler, der sich als Album tarnt (ich weiß, Sampler sind auch Alben, aber Ihr wißt, was ich meine…). Warum nicht öfter solch nette CD-Wundertütchen? Diese Scheibe gehört zu den erfrischendsten, die mir dieses Jahr untergekommen sind!!! Los gehts mit einem dumpfen elektronischen Treibhausgewächs mit hölzernen Syntie-Melos irgendwo zwischen spährigem Trance und holprigem Hip Hop, also Trip Hop, aber nicht zart-ätherisch, sondern eher mit der Brechstange und dezent-dilettantischem Charme. Hat was.
WeiterlesenRonin
„Ronin“ heißt der neueste Streich von Regisseur John Frankenheimer. Der (als Hommage an die Ausdrucksstärke von Schwarzweißfilmen) zumeist nur in dunklen Farben gehaltene Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von freischaffenden Agenten, die einem ihnen unbekannten Auftraggeber einen Metallkoffer besorgen soll. Ihre einzige Verbindung zum Auftraggeber: Dierdre (Natascha McElhone). Zu der „Söldner“-Gruppe gehören Sam, (Robert De Niro), Vincent (Jean „Der Profi“ Reno), Gregor (Stellan Skarsgard), Larry (Skipp Sudduth) und Spence (Sean Bean). Nach kurzem Kennenlernen werden sie instruiert und (ohne den unprofessionell erscheinenden Spence) auf die geheimnisumwitterte Mission geschickt.
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