Mike Leheckas Inselplatten

For most people, this is an abstract question. But I actually had to decide which albums to take with me when I came to Germany. So to answer this question, I just have to look at my shelf and pick from among the 18 or so albums I have. Okay, Saarbrucken isn’t a desert island, but with the salary I get from Hinter-Net Gmbh, it might as well be. I actually came here with about eighty albums, but I’ve sold or traded most of those (thanks to Udo at Gimmix). Here’s what I’ve got left to choose from:

  1. The Beach Boys, Pet Sounds.
    I hope I get to take the new 4CD version with it would suck up a lot of the down time in paradise. Actually I don’t even have the box set yet, but the regular album would’ve been first on my list anyway. It’s as close as I could get to stuffing a friend in my suitcase. I know the last thing you need is yet more analysis of this album, but I’ve stupidly volunteered to write a full discourse on the box set for Hinter-Net in the next couple of weeks. Freut Euch!
  2. Humble Pie, Street Rats.
    I was trying to be a nice guy when I bought this. I read in Roland Schmitt’s Happy Boys Happy! book that European copies of this album have a song not on the American version. So I found one (thanks to Udo at Gimmix) to send to a friend in Minneapolis who loves Humble Pie, but do you know how much it costs to send an album to America? Something like 36 DM. At that rate I’ll take it with to the island instead.
  3. Sonny Vincent, Official Bootleg
    An epic overview of his legendary career. I got a copy as part of (all of, actually) my compensation for doing a tour with „the man who invented punk rock“ in 1992. Two cuts feature guitar from the late Bob Stinson.
  4. Suicide Commandos, Suicide Dance Concert.
    Speaking of inventing punk rock, these guys were the first punk band in Minneapolis, and their guitarist Chris was my boss once and he signed a copy for me, which I brought with me here.
  5. Ian Hunter, Overnight Angels.
    One of my favorite guys but not one of his best records. But it never came out in America, so it was his only record I didn’t have when I came here (the others are still at my brother’s house), and I bought it the first chance I had- 5 DM.
  6. Ronnie Lane, Anymore for Anymore.
    Like Pet sounds, this one would be on my list even if I had more to choose from. Made by a guy who was happy on a farm, so I guess it would make me happy on an island.
  7. Spirit, Farther Along.
    Thanks to Udo at Gimmix, where I got this one– 8 DM. Some of the album is about dying, which Randy California did in January– just off the coast of a Hawaiian island. Maybe not be the best good luck charm.
  8. Cheap Trick, Sex America Cheap Trick.
    I know it seems unfair to take along a second 4CD box set, but like I told Udo at Gimmix, if I can’t have sex or be in America, I should at least get to have my Cheap Trick.
  9. Hüsker Dü, Everything Falls Apart and More.
    The CD version with the bonus cuts and great liner notes from my old boss. Not the Commandos‘ guitarist, a different boss I had at the same time. It’s a long story actually.
  10. Chiefs Of Nothing.
    I got this from Udo at Gimmix. Actually it’s his band.

Andreas Scheytts Inselplatten

  1. Nirvana: „Unplugged“
    In memoriam Kurt Cobain.
    In Deiner kurzen Schaffensperiode hast Du der geliebten Rockmusik neues Leben eingehaucht. Auch wenn fast alles umsonst war, dafür werde ich Dich nie vergessen, denn du hast die Welt nicht verkauft.
  2. Pearl Jam: „Ten“
    Eddie, dein moralischer Rigorismus nimmt inzwischen zwar manchmal krankhafte Züge an, aber wer maßgeblich an einem Album wie „Ten“ mitwirkt, darf sich noch viel mehr erlauben. Du brauchst auch nie ein Video zu drehen, solange Du mich mit „Alive“ aufweckst und mit „Black“ wieder schlafen schickst.
  3. Smiths „Hatful of hollow“
    Lieber Morrissey, geh` doch mit Deinem alten Kumpel Johnny Marr wieder mal einen trinken und vertragt Euch wieder. Die Queen mag zwar tot sein, aber Ihr beiden könntet doch noch ein Mal versuchen auch die kleine Welt außerhalb Brittaniens zu verzaubern. Bitte, bitte. Ich schicke auch Blumen.
  4. Metallica „dsgl.“
    Nie war der „Play it loud“-Aufkleber berechtigter, niemals der Subwoofer wertvoller. Die Insel soll beben. Und dann ist ja auch noch „Nothing else matters“ drauf, for P. I love.
  5. Joy Division „Closer“
    Falls Dir auf Deiner einsamen, verregneten, stürmischen Nordseeinsel Suizidgedanken kommen, lege diese Platte auf. „Love will tear us apart“ mußt Du Dir auch noch besorgen, dann kann die Party richtig losgehen. Aber denke bitte an die Hinterbliebenen.
  6. Yazoo „Upstairs at Erics"
    Mickymaus-Elektronik meets Wahnsinnsstimme. Besagter Klangtüftler schrieb in den vielgescholtenen Achtzigern Songs wie „Dont go“ und „Only You“ für diese Platte und Alison Moyet und lassen mich vergessen, daß die Neunziger jemals angefangen haben.
  7. Billie Holiday „Ballads“
    ProMarkt sei Dank für 2,99 in einer Wühlkiste ein Juwel entdeckt. Setze Dich mit einer Flasche Hochprozentigem und Deinem ganzen Frust auf Deinen Balkon mit Nachbarhausblick und Du kannst vielleicht den vielbeschriebenen Blues endlich mal erahnen.
  8. Tanita Tikaram „Ancient heart“
    Very personal memories, aber „Twist in my sobriety“ ist ja wirklich so scheen.
  9. Alanis Morissette „Jagged little pill“
    Eine junge Kanadierin mit einer großen Nase hat bewiesen, daß nicht nur Opas gute Songs schreiben können. Ein Pharisäer, der die Fliege im Wein sucht.
  10. Bob Seger „Greatest Hits“
    Wenn es auf meiner immerwarmen Insel eine Straße und ein Cabrio für mich gibt, nehme ich diese Platte mit. Oder könnt Ihr Euch was schöneres vorstellen, als ziellos durch die Nacht zu fahren und „Night moves“ zu hören. Ja! Was?

Dieter Paul Rudolphs Inselplatten

Joni Mitchell: Hejira (1976)

Konzeptalben gehörten zu den schlimmsten Heimsuchungen der 70er, wenn ein schlichtes Gemüt tiefgründig über ein schlichtes Thema brütete und dem so erhitzten Ei dann doch nur der übliche Rührkuchen entfleuchte. Joni Mitchells „Hejira“ ist ein Konzeptalbum – aber eines, das sich seinem Gegenstand auf vielfältige Weise nähert, sowohl textlich als auch musikalisch. Es geht, verkürzt gesagt, um Heimatlosigkeit, ums Herumirren, um schwache Männer und schwache Frauen.

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Kai Martins Inselplatten

Johnny Cash: Live at Folsom Prison and San Quentin
In dieser besonderen Atmosphäre, im Live-Konzert vor Gefängnisinsassen in zwei berühmt-berüchtigten Strafanstalten der USA Ende der Sechziger, entfalten die Songs erst ihren wahren Zauber, und Johnny Cash zeigt uns, was ein Entertainer ist. Unnachahmlich.

The Clash: London Calling
Diese Über-Band hat alles: Punk, Pop, Politik, Fifties-Rock ’n‘ Roll, Dandy-Attituden, Stil, Geschmack, Reggae undwasweißichnoch. Sie waren ihrer Zeit immer voraus und schrieben wunderbare Songs. „London Calling“ von 1979 ist für mich der einzig wahre Brit-Pop.

Guided by Voices: Alien Lanes
Himmlische Melodien, jeder Song eine Hymne. Musik wie von einem anderen Stern. Der miese Sound scheint noch ganz besonders darauf hinzuweisen, welch großartige Kompositionen da 1995 das Licht der Welt erblickten. Andere füllen mit diesen Song-Ideen drei bis vier Alben, Guided By Voices packen 28 Titel auf eine CD. Verschwenderische Genialität.

Isaac Hayes: Black Moses
Und Isaac stieg auf den Berg Soul und brachte uns die zehn Gebote – d.h. eigentlich sind es 14. So viele Titel hat die Doppel-LP aus dem Jahre 1973, und jeder davon ist ein Statement, das man in Stein meißeln sollte. Niemals hat ein Mensch schöner und ergreifender über die Liebe gesungen als hier.

Manfred Krug: Ein Hauch von Frühling
Real existierender Bar-Jazz-Soul aus der DDR des Jahres 74(?). Die Kombination dieser vollkommen abgehobenen Musik mit deutschen Texten ist wohl einmalig. Kann man nicht beschreiben, muß man hören.

Pixies: Doolittle
Einziges Album meiner Top-Ten aus den Achtzigern, genau: 1989. In ihrer Mischung aus englischen und amerikanischen Einflüssen, aus Wave-Elementen und Vor-Grunge-Gitarren-Lärm, aus lieblichen Melodien und abgedrehten Ideen waren sie einmalig in einer Zeit, als die Rockmusik wieder die Gitarren entdeckte und sich veränderte. Und Kim Deal war nie besser als mit dieser Band.

Santana: 3
Der Moment in der Karriere des mexikanischen Gitarristen, in der sich seine Musik vom Latin Rock hin zu amerikanischer Rockmusik und gleichzeitig eher offenen, freien Strukturen bewegte. Bei dieser LP aus dem Jahr 1971 brennt die Luft, auch noch kurz vor der Jahrtausendwende und vor allem in stickig heißen Sommernächten.

Thin Lizzy: Live and Dangerous
Phil Lynott, Sänger, Bassist und Kopf der Band, starb 1986. Und wie das Leben, so kennt auch der Tod keine Gerechtigkeit. Laßt zehn Freddy Mercurys und 28 Jim Morrissons sterben: Phil Lynott kann keine Songs mehr schreiben, und das ist weitaus schlimmer. „Jailbreak“ aus dem Jahr 1976 ist mein Lieblings-Studioalbum einer der größten Bands aller Zeiten..

Tocotronic: Digital ist besser
Debut-CD der drei Hamburger von 1995. Schlechtester Sound, beste Songs. Diese Platte platzt vor ideen und Energie und verbreitet Lebensweisheiten, die als definitve Beschreibungen für gewisse Erlebnisse und Bewußtseinszustände gelten können.

The Who: Who’s Next
Wahrscheinlich nicht die am meisten genannte Who-LP in All-time-favourite-Listen. Für mich aber die einzige der Band, die sich im Laufe der Jahre nicht abnutzt, sondern immer heller strahlt. Wild, traurig, lustig, groß. Aus dem Jahr 1972.

*

Zehn Songs für die Ewigkeit

Zum Teil mit Angabe der Komponisten, zum Teil mit Interpreten, die den Song bekannt gemacht bzw. am besten gecovert haben.

Aretha Franklin: I say a little prayer
oft gecovert, nie totzukriegen.

George Gershwin: Summertime
wie bei „I say a little prayer“

Guided by Voices: Game of Pricks
eine Hymne, bei der ich nie verstanden haben, worum es eigentlich geht

Isaac Hayes: Walk on by
geschrieben von Baccarach/David; Isaac Hayes ist der ideale Interpret

Human League: Don’t you want me Baby
warum dieses Lied zeitlos geworden ist, weiß ich auch nicht genau

Henry Mancini: Moon River
wie bei „Summertime“

Barry Manilow: Mandy
sozusagen die Kurz-Oper unter den Songs

Mountain: Theme for an imaginary Western
der Titel sagt alles: wann dreht endlich jemand einen Film zu diesem Song?

Pixies: Gigantic
bringt die Faszination der Pixies auf den Punkt; Gesang: Kim Deal

Jim Webb: By the time I get to Phoenix
wie bei „Moon River“; eine wunderbare Version gibt es auch von Nick Cave

Neil Young: Powderfinger
der Song als Hörspiel; ergreifendes Plädoyer für die Indianer

Frank Wagners Inselplatten

Die 10 Platten, die man aus seiner Plattensammlung mitnehmen würde, wenn man auf eine einsame Insel müßte. Platten die einem ans Herz gewachsen sind, die man einfach nicht zurücklassen könnte, weil sie ein Teil der eigenen Biographie sind. Vielleicht sind es nicht die besten zehn Platten der Welt, aber zumindest einige meiner liebsten.

  1. Joni Mitchell : „Shadows and Lights“
    Eine Platte bei der es für mich unmöglich ist einen einzelnen Song herauszugreifen. Vielleicht die beste Band der Welt, was das technische Können angeht. Die Autorität von Joni Mitchell sorgt dafür, daß dies nichts schadet und führt dazu, daß sich alle anderen Bands mit Frauenstimme an dieser Platte messen lassen müssen und (fast) immer scheitern.
  2. James Taylor: „Greatest Hits“
    Auch heute kann ich noch jede Textzeile dieser Platte mitsingen. Natürlich ist das Hippieschmalz und wehleidiges, selbstgefälliges Gejammere. Aber wo, wenn nicht auf der einsamen Insel, soll man solches Zeug denn sonst hören.
  3. Yo La Tengo: „Elekctr-O-Pura“
    Auch bei Yo La Tengo ist es schwer aus ihren Gesamtveröffentlichungen eine Platte herauszugreifen. Neben den guten Songs und vielem anderen mehr ist es für mich einfach die unpeinlichste Gitarrenarbeit in den Neunzigern.
  4. Beatles, The:“Sgt. Pepper’s Lonley Hearts Club Band“
    Letztendlich in den Top Ten, weil ich auf „A Day In A Life“ nicht verzichten will. Hat nichts damit zu tun, daß sie von den meisten Leuten genannt wird.
  5. Silver Jews: „Starlite Walker“
    Diese Platte hat mir, stärker noch als die Pavement Veröffentlichungen, den Weg für alternative amerikanische Rockmusik bereitet.
  6. Velvet Underground, The: „The Velvet Underground & Nico“
    Die vier sonnenbebrillten Gestalten (Mo Mucker ging ja immer als Junge durch) und die elfenhafte Nico sind für mich speziell mit diesem Album die 60er Jahre, noch mehr als die Beatles.
  7. Go-Betweens: „1978-1990“
    Auch hier kann ich jede Liedzeile mitsingen. Best Popsongs ever. Hier ziehe ich das „Best of“ Album den regulären Veröffentlichungen vor.
  8. Rockers Hi-Fi: „Mish-Mash“
    Weil sie mir wahrscheinlich den Einstieg in die elektronische Muisk der ausgehenden Neunziger Jahre ermöglichen, wird in zehn Jahren ein Klassiker sein.
  9. Eddie Cochran: „Best of“
    Eine gute Rock´n Roll Scheibe sollte natürlich mit auf die Insel gehen. Die Wahl fällt eher zufällig auf den guten Eddie. Hier wäre vielleicht ein guter Sampler die bessere Wahl (mit Jerry Lee „The Killer“ Lewis, Carl Perkins, Chuck Berry und dem King etc.)
  10. Young, Neil: „Harvest“
    Neil Young ist natürlich als Gesamtwerk bedeutend, aber wenn ich schon wählen muß, dann doch den Hippie.

Ilja Trojanow: Autopol

Spindler, Rudolf;/Trojanow, Ilija: Autopol

Prosa und Lyrik im Internet, die sogenannte Web- Literatur, ist Neuland. Für Leser und Schriftsteller. Dem vertrauten Buch weicht das Springen zwischen den Texten per „Hyperlink“, oftmals schreiben Dutzende Autoren gleichzeitig an einer Geschichte. Die Redaktion des ZDF-Kulturmagazins Aspekte betreut seit längerem das Internet-Projekt „Novel in Progress“ – Literatur, die im Internet entsteht. Das erste Ergebnis liegt jetzt als Buch vor: Der Science-fiction-Roman „Autopol“ von Ilja Trojanow und Rudolf Spindler.

Die Thematik des Romans ist ebenso realistisch wie spannend: „Autopol“ ist ein geschlossenes Autobahnnetz, das sich im Besitz des Großkonzerns TETA befindet. Auf ihm werden Schwerverbrecher, Giftmüll und sonstiger „Ballast“ der Gesellschaft verschickt. Sie zirkulieren zwischen den Sammelstationen, bewegen sich im Schneckentempo durch ganz Europa. Das Interesse der Gesellschaft an Autopol ist erloschen, es weicht der Zufriedenheit, Probleme gelöst und im wahrsten Sinne des Wortes „abgeschoben“ zu haben. Widerstand blüht allenfalls im kleinen Maßstab im Untergrund.

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Savatage: The Wake of Magellan

Savatage sind ein Stück Urgestein in der Metal-Szene. 1979 gegründet, begeisterte die Band immer mehr Fans mit ihrem melodischen, epischen Metal. Ja damals, als Gruppen wie „Queensryche“ („Operation Mindcrime“) oder „Magnum“ in aller Munde waren, waren die Zeiten für die Amerikaner noch einfacher. Vor etwa sieben Jahren sonnten sich „Savatage“ im Lichte ihres Erfolgs.

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Markus Caspers – 70er – einmal Zukunft und zurück: Utopie und Alltag 1969-1977

Wenn Sie sich zur Zeit mit Anfang Zwanzig schon alt fühlen, dann sind Sie wahrscheinlich weiblich und befinden sich im Erdgeschoß einer H&M-Filiale (wahlweise auch in einer Fußgängerzone oder an der Bushaltestelle): als erwachsener Normalo sind Sie konfrontiert mit einem Haufen Lolitas im Unilook (hautenge Strickpullöverchen, Schlaghosen, Schuhsohlen in Größe einer Packung Knäckebrot und die unvermeidlichen langen Haare mit Madonnenscheitel). Die 70er am Ende der 90er – wir leben bekanntlich in einer Welt der Zitate: Retro, Recycling und Stilmix sind die Stichworte (Snobs sprechen von Eklektizismus)!

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Planet ohne Erinnerung 1, Der zweite Mond

Es war einmal auf einem fernen Planeten, in einer fernen Galaxie. Dort blühte eine reiche Zivilisation, die alles hatten, von der Mikrowelle bis hin zu bezahltem Urlaub. Doch eines Tages – man und frau weiß ja: Hochmut kommt vor dem Fall – rebellierte das geschundene Volk der Zwerge gegen ihre menschlichen Unterdrücker, die den Turm, den mystischen Ort des Reichtums und des Wissens bewohnten. Der Tradition eines ordentlichen Bürgerkriegs folgend, löschte dieser die Infrastruktur und das Wissen der Hochkultur aus, und es brachen nun düstere Zeiten herein.

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Wir sehen zunehmend egoistischen und zynischen Zeiten entgegen

Ein Roman im Internet? – Der Schriftsteller Ilja Trojanow sieht darin keinen Widerspruch und legt mit „Autopol„ein respektables Werk vor

Einem Schriftsteller bei der Arbeit zuzusehen, ist eine spannende Sache. Von März bis August diesen Jahres konnte der Internet-Nutzer Ilja Trojanow (32) beim Schreiben des Science-Fiction-Romans „Autopol“ beobachten. Der Roman, vor kurzem bei dtv premium erschienen, ist das jüngste Werk der sogenannten Web- Literatur: „Novel in Progress“ (fortschreitende Geschichte) nennt beispielsweise das ZDF sein Web- Literatur-Projekt. Ilja Trojanow sprach mit Hinternet-Mitarbeiter Martin Schrüfer in München Ende November über die düstere Zukunftsvision seines Buches und über Literatur im Internet.

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Live: Die Popette Betancor

Passau, Scharfrichter. 11/1997.

Chanson mit Augenkullern

Ach, Sie wissen nicht, was eine Popette ist? Macht nichts. Die Gattung ist jung, und es gibt eigentlich nur eine würdige Vertreterin: Die Popette Betancor, eine gewagte Mischung aus POPsängerin und ChansonETTE. Susanne Betancor heißt sie in Wirklichkeit, lebt in Berlin, und singt mit zunehmendem Erfolg ihre Lieder und Chansons.

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Live: The Prodigy

München, Zenith. 29.11.1997

Maschinen für die Massen
„Seltsame Dinge passieren in einer Musik, die wir früher einmal, vielleicht voreilig, als Techno belächelt und abgetan haben“ bemerkte der „Rolling Stone“ in seiner April-Ausgabe. Und richtig: Daß zum Beispiel die englische Band „The Prodigy“ zu einem der wichtigsten Acts wurde – bei Konzerten wie auch am Plattenmarkt – sahen wenige voraus. Ein exzellenter Kurzauftritt beim „Go Bang!“-Open-air im Sommer ließ auf die Tour im November hoffen.

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Live: Savatage

28.11.1997, Passau, Music-Hall

Hardrock, der wehmütig macht
Der Ozean braust durch die Passauer Music-Hall. Ein alter Fischer begibt sich auf`s Meer, um dort zu sterben. Statt dessen rettet er einen Ertrinkenden und lernt den Wert des Lebens schätzen. Schöne Geschichte, die die Mitglieder der amerikanischen Hardrock-Gruppe „Savatage“ vor 800 Fans am Freitag abend musikalisch darzustellen versuchten, ehrlich.

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Interview: Twenty Ton Fly

Twenty Ton Fly sind kurz nach Veröffentlich ihrer ersten CD für 14 Tage auf Tour. Mit den Melvins und Schweisser. Es gibt sicher schlechtere Voraussetzungen eine neue Platte zu promoten. Bisher (10 Termine) scheint alles sehr gut gelaufen zu sein für die 5 Jungs aus München mit Proberaum in Landshut.

„Wir haben befürchtet als Opener vor leerem Saal spielen zu müssen. Meist hatten wir aber Glück und das Publikum hat nicht nur an der Bar gesessen und Aufwärmbiere getrunken. Wir sind viel besser angekommen, als wir zu träumen gewagt hätten.“ meint Sänger Gigi, der erst relativ kurz bei der Band ist.
Anläßlich ihres Auftritts in der Batschkapp zu Frankfurt (am 20. November 1997) sprach Carsten Frank mit der Band.

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L.A. Confidential

Es gibt wenige Filme, denen es gelingt, die spezifische Spannung und Atmosphäre eines Buches auf die Leinwand zu übertragen – „L.A. Confidential“ ist einer davon. Vorlage für den Streifen ist der gleichnamige Roman von James Ellroy, der 1990 in den Staaten erschien. Ein Jahr später kam er in Deutschland unter dem Namen „Stadt der Teufel“ bei Ullstein heraus. Einen 534-Seiten-Roman muß man natürlich für die Leinwand kürzen, aber da fangen die Probleme meist schon an. Was ist für den Charakter einer Geschichte wesentlich, was darf fehlen?

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