Julie Delpy

So ist das, der Eine klimpert mit Müh und Not eine Etüde auf dem Klavier, der Andere singt, schauspielert, schreibt und bekommt von Mutter Natur noch ein ordentliches Aussehen als Bonus obendrauf. Auch wenn Julie Delpy für das letzte, wie schon gesagt, nichts kann, darf sie für all ihre anderen Talente zu Recht den überstrapazierten Begriff Künstler tragen.

Bedingt durch ihre zarte Erscheinung hätte ich bei ihrem selbstbetitelten Debüt ein verhuschteres Werk erwartet und bin überrascht, wie beherzt die Französin zu Werk geht. Statt sich auf schmachtenden Chansons auszuruhen, gibt sie die verhalten rockende Singer/Songwriterin, die auch gerne mal kurze, leichtfüßige Ausflüge in angrenzende Genres unternimmt. Delpys Stimme ist ebenso kraftvoll wie verführerisch und die zwölf ausgereiften Kompositionen lassen nicht erkennen, dass es sich hier um ein Debüt handelt. Carla Bruni mit E-Gitarre? Natalie Merchant in hübsch? Oder Sophie Zelmani als Schauspielerin? Keine Ahnung, aber „Julie Delpy“ ist ziemlich gut.

Julie Delpy: Julie Delpy
Pias
VÖ: 27.10.2003

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