Gautsch: Comeback, Baby

Wenn Fischmob was für Abiturienten waren, dann ist Gautsch was für die Mittelstufe. Rappen kann er nicht, die Texte sind manchmal ganz schön banal, und wirklich fett ist seine Musik auch nicht – aber besser als das meiste, was aus deutschen Klamauk-Landen auf den Tisch kommt.

Die Geschichte vom Techno-Freak, der zu Weihnachten einen Sampler will, aber von den Eltern eine Gitarre kriegt, ist zum Beispiel richtig witzig. Oder das Remake von Konstantin Weckers „Morgen“: gruselig-gut, also klasse! Die Texte drehen sich um Frauen, Männer, Lebensgefühle, tatsächlich auch Sozialkritik – aber immer sarkastisch-selbstironisch verpackt und mit hämischer Distanz.

Musikalisch plündert Gautsch alles, was ihm in den Weg kommt: Pop, Dub, Psychedelik, Latin, Indie… Der Sound ist auf der Höhe der Zeit, auch wenn er sich nicht festlegt. Die Elektronik-Gimmicks sitzen, und selbst wenn Gautschs Sache eher Mitklatsch-Songs sind: die Mischung stimmt. Catchy, originell und eingängig. Und immer relaxt. Die „leichte Hand“ ist Gautschs größtes Plus. Und sein virtuoser Eklektizismus. Eine Sommerplatte.

Gautsch: Comeback, Baby
(Supermusic/Connected)

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