The Pearlfishers: Across the Milky Way

Der Sommer trägt unterschiedliche Kollektionen. Bei den einen kommt er Ballermann-haft krachend daher, in grellen Farben, mit fiesen Hooks und schon von weitem winkend. Aufdringlich halt. Und unnatürlich fröhlich. Bei anderen darf der Sommer noch Mensch sein: melancholisch, auch wenn die Sonne scheint. Elegisch, manchmal gar. Er darf in zarten Farben schimmern, die Welt verzaubern und sich in Demut vor der Natur verneigen.

Das ist der Sommer der Pearlfishers. Aber sie – respektive ihr Kopf David Scott – haben ihn nicht etwa erfunden. In Wahrheit tragen sie nur den alten Sommer von Brian Wilson auf, der irgendwie das Interesse an ihm verloren zu haben scheint. Die Pearlfishers sind jedenfalls würdige Erben. Streicher-Romanzen, luftiger Gitarren-Pop und Lounge-Pop mit gediegenen Bläsern sind ihr Metier. Und das zelebieren sie so smooth und sophsticated, wie eben möglich. Retro de luxe. Mit ausgefeilten Vokal-Harmonien, weichen Synthies, beherztem Piano und überraschenden Kontrasten. Denn mancher Song auf „Across the Milky Way“ fällt überraschend karg instrumentiert aus, trotz himmlischer Melodien. Klang-Masturbatoren sind die Pearlfishers eindeutig nicht. Aber Romantiker, nach wie vor. Hach…

Ihr Sommer ist so voll Ohrwürmer und trotzdem so lyrisch und beschwingt, dass es nur ein Traum sein kann. Nicht wecken!

The Pearlfishers: Across the Milky Way
(Marina MA53 )

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