Ganz nach dem Vorbild amerikanischer Cop-Serien schickt Regisseur Ralf Huettner seine beiden Helden, die Kölner Kleinbullen Docker (Jürgen Tarrach) und Dretzke (Oliver Korittke), auf die Jagd nach schweren Drogendealern. Ihr Job ist die nächtliche Observierung einer konspirativen Wohnung, in der schon bald eine große Menge von Rauschmitteln den Besitzer wechseln soll. Dabei fällt Docker die hübsche Bardame Wanda (Ellen Ten Damme) in der Kneipe gegenüber auf, der er seelenruhig von seiner aufregenden Arbeit erzählt.
Doch das Mädel behält die geheimen Details leider nicht für sich und sorgt so dafür, daß die gesamte Undercover-Aktion und damit die Chance auf einen Aufstieg in die Oberliga der Polizei in Gefahr gerät. Erschwerend kommt hinzu, daß die arroganten Düsseldorfer Kollegen vom Rauschgiftdezernat, die Docker und Dretzke tagsüber ablösen, offensichtlich ein jenseits des beruflichen liegendes Interesse an dem wertvollen Stoff aus dem beobachteten Objekt haben. An Verstärkung aus dem Köln-Porzer Revier brauchen die beiden bisher erfolglosen Ermittler gar nicht erst zu denken und nehmen die Sache auf ihre Weise in die Hände.
Wie der Pilotfilm einer gewollt lustigen Serie nach „Balko“-Manier kommt Ralf Huettners („Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem“, „Voll Normaaal“) dieser laue Versuch einer Persiflage daher. Köln-Porz ist nunmal nicht die Bronx, auch wenn durch anfangs schnelle Schnitte mit Blick auf Graffitti und brennende Mülltonnen am Straßenrand sowie dem Hip Hop-Soundtrack dieser Eindruck erweckt werden soll. Auf die Dauer wenig amüsant sind auch ewig ins Fettnäpfchen tretende Polizisten, die so gern Meisterdetektive werden würden, stattdessen aber Musterknaben der Mittelmäßigkeit bleiben.
Die Musterknaben
Regie: Ralf Huettner
Darsteller: Jürgen Tarrach, Oliver Korittke, Ellen ten Damme