„Schundromane“ sind Wegwerfware. Schade, eigentlich. Und umso schöner, dass man sie bisweilen wiederentdeckt. So wie hier.
Bis in die 70er Jahre war die „Kommissar X“ – Reihe des Pabel-Verlags ein Renner unter den Liebhabern des Heftromans. Das lag, unter anderem, an den Autoren, C. H. Guenter im Besonderen, die ihr nicht leichtes Handwerk virtuos beherrschten.
Moment mal (hört man ihn jetzt schreien, den Bildungsbürger)! Schundromane und Handwerk? Virtuoses gar? Aber ja doch! Wer es nicht glaubt, der greife zu den „Drei gelben Katzen“, die der →Oerindur Verlag wieder auf Tour geschickt hat. Abenteuer, Spannung, ein wenig Exotik in Burma – und das alles in einer fein auf die Gesetze dieser Literaturgattung modellierten Sprache. Das wünscht man sich auch bei den sogenannten „besseren Krimis“, die zwar mit allerhand Anspruch daherkommen, zu selten aber mit dem, gut geschrieben zu sein.
Dass C. H. Guenter auch Autor des an dieser Stelle bereits mehrfach erwähnten „Ein Henker ist kein Blumenstrauß“ ist, weiß der kundige Leser längst. Aber nicht, dass dieses legendäre Kommissar X – Abenteuer derweil auf meinem Nachttisch liegt und in den nächsten Tagen erforscht werden wird.
Also: Wer es noch mal so richtig krachen lassen will, wer in der Lage ist, ein Roman zu lesen, ohne gleich die „Was-bringt-mir-die-Lektüre“ – Attitüde rauszulassen, dem seien die „Drei gelben Katzen“ eindringlich ans Herz gelegt. Und nicht vergessen: Das hat einer in wenigen Tagen runtergeschrieben! Und bis auf ein paar hölzerne Dialoge ist ihm das prächtig gelungen!