Soeben frisch ausgepackt: Der von Jost Hindersmann herausgegebene Band „Fjorde, Elche, Mörder. Der skandinavische Kriminalroman“. Natürlich beim Marktführer →NordPark erschienen, der mir dieses unverlangte Exemplar („Es besteht Rezensionszwang!“) hat zukommen lassen. Merkwürdig, das alles.
Denn: Wenn wir an Skandinavien denken, denken wir an jene menschenleeren nördlichen Gefilde, in denen ewige Dunkelheit herrscht und deren Bewohner nicht etwa Nachwuchs produzieren (deshalb ist es dort ja auch so menschenleer, obwohl es dunkel ist), sondern Kriminalromane. Wir hier unten, wo manchmal heller Tag ist, kennen diese Kriminalromane nicht. Sie sind uns fremder als das Fremde aus der Fremde, ja, sie werden noch nicht einmal bei metro verlegt, wo man doch dort auf das Exotische spezialisiert ist.
Dabei haben die Autoren putzige Namen: Mankell etwa, was „Makel“ ausgesprochen wird, oder Sjöwall Wahlöö, wobei nicht klar ist, ob Sjöwall ein weiblicher oder männlicher Vorname ist und warum diese Schweden mehr „ö“s habn als die Türken „ü“s. Man hat sie jedenfalls noch nie gehört und weiß auch nicht, ob man sie überhaupt gehört haben will, aber jetzt hat man sie gelesen und (noch einmal: „Rezensionszwang!“) muss sich eben damit beschäftigen. Skandinavien. Tz! Die schreiben Krimis! Tz, tz! Man lernt doch nie aus.