Tröpfchen für Tröpfchen kamen heute die Links ins Schüsselchen. Nicht viele, aber interessant sind sie allemal. Zu danken haben wir das den Herren Bussmer, Horst, Linder und Mitty – und auch Ihr Name könnte bald bei wtd verewigt sein. Schicken Sie uns Ihre Funde – hierher! Notfalls anonym…
„Ein Kriminalroman, der eine Studie über Stille ist“, das sei Peter Høegs „Das stille Mädchen“. Behauptet Alexander Kluy bei der →„Berliner Literaturkritik“ und ärgert sich am Ende, gar nicht mehr so still, über den Gehalt eines Buches, „dessen Reflexionen, öfter als es tolerierbar ist, haarscharf am Poesiealbumkitsch eines Antoine de Saint-Exupéry entlangschrammen.“
Poesie und Kitsch dürfte man in dem von Ed McBain herausgegebenen Sammelband „Die hohe Kunst des Mordens“ vergeblich suchen. Auf über 1000 Seiten präsentiert die Creme (überwiegend) amerikanischen Krimischaffens Krimigeschichten. Keine Kurzkrimis, veritable Erzählungen eher, manchmal in fast Romanlänge. Und Axel Bussmer, der diesen Ziegelstein für seine →„Kriminalakte“ kritisch bewertet hat, ist begeistert, wie es nur ein Exilpfälzer sein kann: „Die zehn Geschichten sind zwischen 40 (Stephen King) und 160 Seiten (John Farris und Jeffery Deaver) lang. Geschrieben wurden sie von Lawrence Block, Jeffery Deaver, John Farris, Stephen King, Ed McBain, Sharyn McCrumb, Walter Mosley, Joyce Carol Oates, Anne Perry und Donald E. Westlake. Und, was bei diesen Namen offensichtlich ist, der Wälzer ist jeden einzelnen Cent wert.“
Dass sie für ihre Lektüre nichts zahlen mussten, loben hingegen die meisten der Krimirezensenten der Bielefelder Zeitschrift →„Ultimo“. Ihre kurzknappen Besprechungen sind zumeist Verrisse, es trifft Titus Keller, Friedrich Ani (diesmal war ichs nicht!), Jacques Berndorf und manch anderen. Aber begutachten Sie das Schlachtfeld selbst.
Einen längeren Aufsatz von Tobias Gohlis über deutsche Krimis bringt das „Deutsche Jahrbuch für Autoren/Autorinnen 2007/2008 aus dem Autorenhaus-Verlag. Wir bemühen uns, Näheres darüber zu erfahren, hier schon einmal das →Inhaltsverzeichnis. Außerdem schreibt Stephan Harbort über Serienmörder, Reinhard Jahn über „Kriminalromane schreiben“ und Anna Taube über „Krimi im Kinderbuch“.
Schon was vor am Wochenende? Nein? Wie wärs mit Irland? Mit zwei Tagen Krimitagung in Limerick, „The Scene of the Crime: Setting in Modern Crime Fiction“? Am Freitag geht’s los, rein in den Flieger, zur Kaffeepause um 11.30 Uhr dürfte man dort sein. Viele, viele Themen, eins: „I Left My Suitcase in Ulf Miehe’s Ich hab’ noch einen Toten in Berlin“. Nähere Informationen findet man →hier.