Vorwiegend Regionalkriminelles wollen wir in dieser morgendlichen Tagesschau präsentieren. Die internationalen Neuigkeiten sowie die Ausbeute der nächsten Stunden folgen dann am Nachmittag. Seien Sie also fleißig! Und nicht vergessen: Wer uns Links zukommen lässt, hat einen Linktipp frei! Wie immer an diese Adresse, wo eilfertige junge Damen sehnsüchtig auf Ihre Nachrichten warten!
Knapp und kompetent sichtet Thomas Klingenmaier die Krimiproduktion für die →„Stuttgarter Zeitung“. Neben den auf der aktuellen Bestenliste vertretenen Walter Mosley und Juan Damonte kommen Sergej Kusnezows „Die Hülle des Schmetterlings“, Pentti Kirstiläs „Klirrender Frost“ sowie Illka Remes’ „Blutglocke“ zu Ehren. Von den beiden Finnen mag Klingenmaier Kirstilä ganz furchtbar („…eine wunderbare Nasführung der Erwartung, im Krimi werde ein logisches Verbrechen durch eine logische Deduktion aufgedröselt“), was sofort nachzuvollziehen ist, Remes hingegen kommt ihm eher wie ein Zusammenschrauber von Romanen vor. Das werden wir in Kürze überprüfen.
„Beim Abriss des Bökelbergstadions wird ein Kinder-Skelett entdeckt“ – genau! Nicht etwa das von Ballkünstler Netzer, denn wir befinden uns in einem Regionalkrimi von Arnold Küsters, „MK Bökelberg“. Zu kaufen erst ab Oktober, noch arbeitet der Autor an seinem Werk, wie die →„Grenzlandnachrichten“ vermelden, und das nächste wartet schon auf uns: „Schweineblut“.
Kennen Sie den Soonwald? Also mal ehrlich: Ich nicht. Muss aber irgendwie im Rheinmainischen liegen (vielleicht ein Wiesbadener Vorgebirge?), denn der →„Main- Rheiner“ präsentiert ihn uns, den leibhaftigen „Soonwald-Krimi“ von Joachim Franzmann, „Schmetterlingsflügel“. „Die Kreuznacher Kripo braucht 200 Seiten, ehe sie den Täter hinter Gittern hat.“ Aha, Bad Kreuznach also, mithin ein veritabler Pfalzthriller. Da flattern uns jetzt schon die Nerven.
Dazu passt folgender Veranstaltungshinweis aus →„Input aktuell“: „Hillesheim/D. (red) Zum jährlichen Rad- und Familientag lädt die Urlaubsregion Hillesheim für den 12. August auf den Eifelkrimi-Wanderweg ein. Die Route führt über zwei Schleifen von 18 und 20 km zu den 11 Schauplätzen, der Partnergastronomie und weiteren Aktionspunkten mit einem umfangreichen Rahmenprogramm. Der große Rundkurs beträgt ca. 40 km über beide Schleifen.“
Autor / Verleger Ralf Kamp, der hiermit aufgefordert wird, sich mal „wg. geilem Regionalkrimi“ zu melden, liest aus einem Kinderkrimi. Und auch Jacques Berndorf soll auftauchen. Gedopt wird mit Kaffee und Kuchen, anders sind 40 Kilometer Drahteseln auch kaum zu ertragen.
Ein →mörderisches Krimievent auch in Düsseldorf. Am 4. August bimmelt die Krimi-Bahn durch die Perle am Rhein. An Bord: Hannes Nygaard mit seinem Krimi „Todeshaus am Deich“. Der, da Deiche in Düsseldorf eher selten sind, in Husum spielt. Und in Husum liest dann Horst Eckert auf einem Heringskutter aus „Königsallee“. Oder was?
Der LINKTIPP DES TAGES kommt wieder von Herrn Lull, dem beim Googeln bei Google Books zwei wunderschöne alte Exempel frühen Krimischaffens in die Hände gefallen sind: William Russells →
„Autobiography of an English detective, by ‚Waters'“ (1863) sowie →„Recollections of a detective police-officer, by ‚Waters'“ (1859). Jener „Waters“ ist ein fiktiver Held, der als Ich-Erzähler und Pseudo-Autor fungiert. Die so entstehenden „Tatsachenberichte aus der Praxis“ erfreuten sich auch in Deutschland großer Beliebtheit.