Normalerweise verrät uns der Alligator am Montag, was am Sonntag in der Zeitung stand. Wir von wtd sind da fortschrittlicher. Unser Medium, Fräulein Astrobella, kann Ihnen heute schon verraten, was am Sonntag die Krimiwelt bewegen wird. Bitte, Fräulein Astrobella…
„Ich sehe eine Zeitung… eine Sonntagszeitung… eine Berliner Sonntagszeitung… den TAGESSPIEGEL… eine ganz spezielle Seite… DIE GESCHICHTE… ich lese einen Namen… Pieke…äh, Dingsbums… einen Titel… WIR MÜSSEN REDEN… DA! Jetzt lese ich noch mehr… viel mehr…
„Für Kollegen sind sie die IPO, Innerpolizeiliche Opposition, die mit roten Socken zur Demo geht, Sonntagspolizisten, die – Mütze unterm Arm, Uniformjacke offen, ohne Schlagstock und Pistole – mit Chaoten eine rauchen und quasseln. Solchen Verrätern zieht man auch mal seinen Schlagstock drüber. Für die APO sind sie Psychobullen, die uns umdrehen wollen.
Wir schreiben das Jahr 1969, und in West-Berlin beginnt eine Kulturrevolution, die bis heute auch bei der Berliner Polizei kaum einer würdigt. In Amerika wäre der Stoff längst via Hollywood ins Bewusstsein der halben Welt gesickert: Eine Polizei demokratisiert sich selbst. Gegen die eigene wehrmachtverseuchte Mentalität und die reaktionäre Trägheit von Beamtenapparat wie Politikern.
Am 24.April 1969 stellt ein neuer Polizeipräsident in der Polizeikaserne Kruppstraße der verblüfften Presse ein Experiment vor, bei dem 47 SchuPos aus Bereitschaftspolizei und Einsatzkommandos mitmachen wollen. Ab sofort sollen sie bei rituellen Ku’Damm-Randalen und FU-Teach-Ins offensiv das Gespräch mit dem demonstrierenden Bürger suchen: Als Diskussionskommando. Das ist durchaus doppelsinnig (gemeint): Wer redet, schmeißt keinen Stein und schwingt auch keinen Schlagstock.
Was damals los war, erzählen Klaus Hübner, Werner Textor, Peter Fehlberg, Joachim Ciupka, Detlef Wulff, Heinz Uth und Eva Quistorp. Neugierigen sei die Website www.diskkdo-berlin.de ans Herz gelegt. Detlev Wulff hat sie aufgebaut, damit die kleine Kulturrevolution mit den großenFolgen nicht völlig in Vergessenheit gerät.“
Vielen Dank, Fräulein Astrobella, Sie können sich wieder anziehen. Also: Pieke Biermann, „Wir müssen reden“. Spannendes Thema. Im TAGESSPIEGEL AM SONNTAG, 26. April 2009.
Astrobella!
* kringelt sich
🙁
Picobella dankt astral!
P.
Picobella!
* kringelt sich nochmal
Picobella ist super.
*nickt