Da hat Herbert Fischer-Solms heute abend im Deutschlandfunk eine „Bilanz der DOSB-Präsidiumssitzung und Mitgliederversammlung“ (MP3 hier) abgelassen. Schön kritisch, was ja durchaus ok ist, wenn er sich nicht in einem Detail vergriffen hätte:
Bach zitiert den Philophen Peter Sloterdijk, der dem Sport eine „überragende geistesgeschichtliche, besser ethik- und askesegeschichtliche Bedeutung“ zuschreibt Möglicherweise hat Bach aber mit seinem Griff zu philosophischen Höhen Pech gehabt. Die Internetplattform Wikileaks hat jüngst veröffentlicht, dass 2006 nach der lockeren Gipfelfahrt des 60jährigen Hobbyradfahrers Sloterdijk über den Mont Ventoux in dessen Hotelzimmer Epospritzen gefunden wurden.
Was? Sloterdijk gedopt? Müsste er da nicht etwas flotter und flüssiger sprechen? Auf der Suche nach einem Beleg für diese Behauptung wird man schnell fündig und zwar wieder beim Deutschlandfunk, wo Arno Orzessek am 2. Dezember unter dem Titel „Neue Sensationen“ (MP3 hier) die Wikileaks-Enthüllung über Sloterdijk vermeldete. In dem Beitrag finden sich auch „Enthüllungen“ wie diese:
Dokumente beweisen, was oft vermutet wurde: Roger Willemsen ist der wahre Autor der „Feuchtgebiete“. Unbekannt war, dass Charlotte Roche die missratenen Fragmente ihres Erstlings an Helene Hegemann verkauft hat, die daraus „Axolotl Roadkill“ machte und ihre eigenen Versuche wiederum an Sarah Kuttner weitergab, die diese aber wegwarf und selbst mit dem Roman „Mängelexemplare“ hervortrat – dessen reflexiven Titel man erst jetzt richtig würdigen kann.
Ja, da ist Herr Fischer-Solms doch tatsächlich einer Satire aus dem eigenen Haus aufgesessen. Spätestens als Orzessek berichtet, wie der gedopte Sloterdijk den Mont Ventoux Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ singend erklimmt, hätten bei Fischer-Solms eigentlich die Alarmglocken läuten müssen.
Zu Fischer-Solms‘ Ehrenrettung müssen wir aber zugeben: Arno Orzessek klingt schon sehr seriös.