Wochenende? Pah! Sie schütten einen zu: der Chef, der Patzer, die reizende Gerichtsmedizinerin Barbra Reinhardt. Dabei bräuchte man wirklich mal ein bisschen Erholung. Rumliegen auf Amrum, zum Beispiel. Hier also die letzten Neuzugänge.
Ich kann diesem Augenaufschlag einfach nicht widerstehen. Seit voriger Woche erst tut Barbra Reinhardt, frisch aus Französisch-Kanada importiert, Dienst im gerichtsmedizinischen Institut. Und fast täglich ist sie „zufällig“ in der Redaktion. Meistens bringt sie etwas mit: kanadischen Kuchen, kanadischen Kartoffelsalat oder kanadische Krimizeitschriften. Die neueste, inzwischen 23. Ausgabe von →„Alibis“ etwa. Wie immer sehr informativ mit Kurzkrimis und Rezensionen, diesmal für Freunde des deutschen Krimis mit einem besonderen Bonbon: Norbert Spehner, der Thomas Wörtche Französisch-Kanadas, schreibt über „Krimi! Tout sur le polar allemand“. Ein kompetenter Gang durch die deutsche Krimigeschichte, und im Anhang eine Auflistung der ins Französische übersetzten Werke deutschsprachiger Herkunft. Eine Fundgrube!

Weltbewegendes hat auch Chef Walter aus dem Netz gefischt: „Am Donnerstagabend stellte das Autorenduo Leenders / Bay / Leenders in der BG Unfallklinik seinen neuen Kriminalroman ‚Die Burg‘ vor… Im Publikum wurde rasch die Neugierde wach, wer denn nun der Mörder sei.“ So berichtet →„RP Online“ aus Duisburg.
Hm. Bg Unfallklinik. Heißt das, man hat den dort Eingelieferten…Prinzipiell finden wir es aber gut, dass Krimilesungen an Orten stattfinden, wo Erste Hilfe unverzüglich geleistet kann, zum Beispiel bei ausgerenkten Schachtelsätzen.
Reich vertrackt ist ja auch die Sprache Heinrich Steinfests. Der lässt sich heute in der →„Stuttgarter Zeitung“ über seinen Landsmann Thomas Bernhardt aus. In ziemlich klaren Sätzen. Und morgen liest er dann im Kunstmuseum aus den Werken des grantelnden Dichters.
„Polar allemand“? So kalt ist es doch hier nun auch wieder nicht. Achso, das heißt so bei denen, sagt mir gerade die hübsche, aber charmante Canadienne. Eh bien. Wahrscheinlich wegen des Verlan. N’est-ce pas?
Aber ein Autorenduo, das aus drei Personen, nämlich (Zitat) „Leenders / Bay / Leenders“ (Zitatende) besteht, kann es wohl auch nur im aufstrebenden deutschen Krimi geben, wo nicht nur die Autoren, sondern auch die Lektoren nicht richtig mitgezählt haben. Und wer ist schuld? Die Kritiker.
Uh, nee, das heißt tatsächlich „Autorentrio“. Ließ sich nicht cutten and pasten, musste ich abschreiben, und da liegt gewohnheitsmäßig das Duo näher als das Trio. Sorry nochmal.
bye
dpr
Hübsch, ABER charmant??? Charmant das. Und das ist eher ein Wortspiel als Verlan, würde ich meinen. POLicier, POLar. Unter Polar fällt alles : Krimi, roman noir, Thriller, so eine Art Überbegriff.