Das, hüstel, erinnert mich an Sally Oldfield. Nein, wirklich! Und das ist keine Schimpfe! Ich mag die alten Sally Oldfield-Songs. Dem einfachen, klassischen Songwriting folgend baute sie aus zarten, vorsichtig arrangierten Klängen wunderschöne Melodienlinien voller Melancholie und Zärtlichkeit. So auch Carrie Newcomer: Akustik-Gitarre, Akustik-Bass, Gitarre und leichtes, beckenlastiges Schlagzeug fast ohne Bass-Drum, dazu Akkordeon, wo´s paßt. Ein Hauch, diese Musik, gut für den Frühling, gut für die Liebe!
WeiterlesenAutor: Peter Meyer
Chandeen: Light Within Time
Chandeen sind, glaub´ ich, Deutsche. Zumindest deutet das Innenleben des Booklets darauf hin (Recorded in Darmstadt, Namen wie Antje Schulz, Stephanie Härich, Dorothea Hohnstedt, Axel Henninger oder Harald Löwy). Dennoch wurde die Acht-Song-EP in Tuscon von Steve Roach re- mixed. Was erst mal nicht unbedingt viel heißen will.
WeiterlesenOnly Living Witness: Innocents
Eine der ersten Bands, die bereits jetzt die Post-Hardcore-Ära lebt. Only Living Witness bewegen sich geschmeidig in der Schnittmenge von Metal, Hardcore und alternativem Hard Rock. Bombastisch arrangierte Songs drücken Killerriffs aus den Verstärkern, bestechen durch einen außergewöhnlichen Gesang und fast zerbrechliche Melodienlinien. Only Living Witness, endlich eine Band, die sich da aufhält, wo der Durchschnittsmensch sich eben aufhält: In der emotionalen Grauzone zwischen hart und weich, zwischen roh und sensibel.
Only Living Witness: Innocents
(Century Media)
Killrays: Space Giant
Huch! Das geht aber in die Beine! MelodyCore aus Frankfurt, schwungvoller wie Blasmusik im Bierzelt, temporeicher als Schumi in der Hochzeitsnacht, wuchtiger als die Aufschläge von Bobele in Wimbledon, technisch perfekter als die Dribblings von JayJay Okocha im Waldstadion, eingängiger als die Popsongs von Roxette im mainstreamverseuchten Äther und besser gelaunt als Jack the Ripper nach getaner Arbeit.
WeiterlesenUnemployed Ministers – Humperdinck
Maxi-CD! Aus Augsburg (Gruß an Walter und seine Parish Garden, das Szene Magazin und das Kerosin!)! „Humperdinck“ ist ein toller Ohrwurm, der – vielleicht nicht ganz so überdreht und shaken – in die Ecke Superchunk tendiert. Schon ihr vergangenes Album „Selfish“ bewies die Songwriterqualitäten von Alaska Winter, leider damals von der Mehrheit der Szene eher unbemerkt. Dabei bieten die Songs gitarrengeprüfte und orgelgetränkte Wirklichkeiten jenseits des allzuernsten äh Lebens (?, bitte nie zitieren!). Gitarrenpop goes Jahrmarkt und verjüngt dadurch angenehm stark.
Ecoline Crush – Close
Da mischt einer Sisters Of Mercy mit Heroes del Silencio, mit Killing Joke, mit all den anderen Wave-Rockern. Alles in allem flach. Diese Maxi-CD kommt aus Toronto und enthält zuviele Samples und Compu-Beats. Deswegen: Nein!
White Devil: Reincarnation
Die NYHC-Legende Harley Flanagan hat eine Band: Mit den alten Cro-Mags-Streitern Parris Mayhew und Dave DiCenso sowie dem Biohazard-Gitarristen Bobby Hambell bollert der Stützpfeiler des New York Hardcore, der Papst des White Trash, der Vorzeige-Brooklyner, der Wahl-Bronxer, der laufende Tattoo-Katalog, als White Devil eine Fünf-Track-CD auf den deutschen Markt.
WeiterlesenMy own victim: Burning Inside
Schöne, fette Riffs, schöner, breitbeinig-stapfender Groove, schöne Breaks, schöne Tempowechsel und gutklingende Amps! Hört sich nach der NYHC-Schiene an. Is aber nich! Kommen aus Louisville, Kenntucky! Kenntucky-Hardcore klingt ein wenig metallisch! Aber wem macht das schon was aus, wenn der Kern des Ganzen hart und bös und rauh und energiegeladen klingt.
My own victim: Burning Inside
(Century Media)
Cornershop: Woman’s Gotta Have It
Ich meine, eigentlich lag es nahe. So wie der Cornershop bei Singhs um die Ecke lag (deswegen auch Cornershop, hä!), so lag es relativ nahe, musikalisch den Spagat zwischen leichtem britischen Gitarren-Pop und indischem Gamalan zu wagen. Und deswegen ist „wagen“ auch falsch, eben weil doch alles so nahe lag.
WeiterlesenDeadeye Dick: Whirl
Ja, es ist „melodiöser Gitarrenpop“, aber nicht „im Stile von Blur und Oasis“, wie uns der Waschzettel glauben machen will.
Hier fehlt a) die Innovation, b) das rechte Feuer, c) der Refrain, der die Gehörgänge im entscheidenden Moment aufbricht. Nein, bitte nicht falsch verstehen. Deadeye Dick machen guten mainstreamigen Poprock, vielleicht bisweilen eine Spur zu verliebt-greasy. Nur sie riskieren zu wenig. Es ist wie mit den Baywatchers, die Bereitschaft zeigen, sich in die stürmische See zu stürzen, um…ja, um die schöne Jungfrau (nein, Pamela Anderson ist keine Jungfrau mehr, ja, ich bin ganz sicher!) zu retten, aber auch immer genau wissen, daß sie einen Rettungsring bei sich tragen und die Kumpels im Notfall beispringen können.
Cheralee Dillon/Hannah Marcus
Mal überlegen, wo ich Ähnliches schon mal gehört habe… Ja, bei Kristin Hersh, bei Heather Nova, bei Donna Regina, bei Heidi Berry, bei den Breeders, bei Belly, bei den Amps, bei Lush, bei den Heart Throbs, bei Chandeen, bei Air Miami, bei den Sugarcubes, bei…
WeiterlesenZimbo: Its Message Is Friendly
„Was ist das? Was soll das sein?“, fragen Zimbo auf dem Opener „The World Of Zimbo“ und antizipieren damit das große Fragezeichen auf der Stirn des Zuhörers. Nun, das ist Hamburg! Ein Trio teilt uns auf 48 Minuten CD mit, das seine Nachricht eine freundliche ist und die akustische Zimbo-World irgendwie anders aussieht.
WeiterlesenBif Naked: same
Die junge Dame wird ganz schön gehypet. Wird in allen Musikzeitschriften als neues kanadisches Wunder gehandelt. Ist gerade 24 Jahre alt und kann schon zwei Seiten mit Bandbiografie vollwutzen (GorillaGorilla, Jungle Milk, Chrome Dog, G-Force Guitar Band). Mit diesen kanadischen Bands scheint sie all den Musikstilen begegnet zu sein, die sie jetzt in so großer Zahl in ihrer ersten ureigenen CD verarbeitet: Rock (Mainstream und Underground), Punk, Grunge, Garage, Hardcore undundund.
WeiterlesenThe Amps: Pacer
Kim Deal läßt die Zügel los! Die Breeders-Frau versteckt sich bei den Amps hinter dem Namen Tammy Ampersand. Aber wir haben, bitte, nichts verraten!
Weiterlesen22 Pistepirkko: Rumble City, LaLa Land
Utajärvi!
22 Pistepirkko kommen aus Utajärvi! Ob das für die CD von Belang ist? Keine Ahnung, aber es hört sich gut an. Utajärvi, Utajärvi, Utajärvi!
WeiterlesenJa König Ja: s/t
Eine Hamburger Band, natürlich! Sind schon eigen, die Hanseaten. Was sich da hauptsächlich unter Hilsbergs Direktive in den letzten Jahren offenbart hat, stellt sicherlich den Beginn einer neuen Richtung dar. Jede Hamburger Band hat musikalisch ihren ureigenen Stil entwickelt. Spiele die Musik von Blumfeld ohne Text, und jeder tipt auf Blumfeld und sonst niemanden! Das gleiche gilt für Die Regierung, Tocotronic, Capt. Kirk & undundund. Ihnen gemeinsam: deutschsprachige Texte in typisch deutscher Texttradition (Honi soit…).
WeiterlesenInspiral Carpets: The Singles
Hammondorgelteppiche, tänzelnde Gitarren, verliebte Melodien, mehrstimmige Refrains, kindliche Texte, federleichte Gute-Laune- Stimmung. Die britische Anfang-90er Generation. Mit Inspiral Carpets wirft jetzt eine der Vorzeige- Bands der Brit-Pop-Szene die compilierten Singles auf den europäischen Markt. Wirkt ein bißchen verlegen. Keine Ideen mehr, der Gitarrenrave hatte sein Leben schon 1993 ausgehaucht, na ja, das geballte Hit-Single-Paket könnte nochmal was einspielen. Mit dabei: „Move“, „Two Worlds Collide“. Na und?
WeiterlesenThe Charlatans: The Charlatans
Wir wollen doch, bitte, die richtige Reihenfolge, die korrekte Airplay-Chart-Rangfolge, die einwandfreie Brit-Pop-Hirarchie einhalten! Also müssen wir zuerst Blur abspielen,…, jetzt Oasis, …, so, und jetzt: Die Scharlatane.
WeiterlesenLisa Gerrard: The Mirror Pool
Sakral, atmosphärisch dicht, zeitlich im Mittelalter beheimatet, geografisch im Nahen Osten oder in Al-Andaluz. Vermischt orientalisches mit zentraleuropäischem auf orchestraler Ebene. Wie Dead Can Dance eben (Gerrard ist eine von zwei Dead Can Dance)! Das persische Liebeslied darf nicht fehlen, genausowenig wie die Theatralik mittelalterlicher Memento Mori-Sequenzen.
WeiterlesenSuperchunk: Here’s Where The Strings Come In
Ich liebe Buffalo Tom! Und ich vergöttere Love Battery! Und deswegen habe ich unbewußt auf diese CD gewartet. Denn Superchunk stellen eine wunderbare Mischung aus den beiden Bands dar. Herrlich verquerer Schrägrock für erwachsene Kinder, polternd, mit verpackten Melodien, die zu entpacken schöner ist als…(?), ja, als Sex! Hähä!
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