Nach Besichtigung des ZDF-Sonntagskrimis muß ich schon fragen: hat man unserem hiesigen (Saarbrücker!) Tatort nicht viel Unrecht getan? Ok, auch ein gealterter Alain Delon macht – selbst wenn er nur immer wieder die Sonnenbrille abzieht oder sich im Bistro ein ums andere Mal einen hinter die Binde kippt – mehr her als ein brummeliger Jochen Senf. Und, klar, die Marseiller Kulissen sind imposanter, die Kurven kurviger und die Buchten vor allem dunkelblauer als alles, was das Saarland so an Tümpeln anzubieten hat.
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Format-Tatort?
In einem Interview mit der Süddeutschen berichtet der (u.a.) Drehbuchautor Fred Breinersdorfer über quotenfixierte „Weichspüler“ in der ARD, die dem Tatort ein einheitlicheres Gesicht verpassen wollen:
„Zu den neuen Normen gehört, dass nun im Tatort nach fünf Minuten eine Leiche auftauchen muss. Oder dass es bis zum Schluss mehrere Verdächtige gibt. Oder dass die Kommissare untereinander ständig Witze machen…“
Mit einem Drehbuch für einen Leipziger-Tatort hat er bereits Schwierigkeiten, da dem Produzenten, die darin vorkommenden Neonazis zu militant dargestellt seien. Wie war das noch mal mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag?