Ilja Trojanow: Autopol

Spindler, Rudolf;/Trojanow, Ilija: Autopol

Prosa und Lyrik im Internet, die sogenannte Web- Literatur, ist Neuland. Für Leser und Schriftsteller. Dem vertrauten Buch weicht das Springen zwischen den Texten per „Hyperlink“, oftmals schreiben Dutzende Autoren gleichzeitig an einer Geschichte. Die Redaktion des ZDF-Kulturmagazins Aspekte betreut seit längerem das Internet-Projekt „Novel in Progress“ – Literatur, die im Internet entsteht. Das erste Ergebnis liegt jetzt als Buch vor: Der Science-fiction-Roman „Autopol“ von Ilja Trojanow und Rudolf Spindler.

Die Thematik des Romans ist ebenso realistisch wie spannend: „Autopol“ ist ein geschlossenes Autobahnnetz, das sich im Besitz des Großkonzerns TETA befindet. Auf ihm werden Schwerverbrecher, Giftmüll und sonstiger „Ballast“ der Gesellschaft verschickt. Sie zirkulieren zwischen den Sammelstationen, bewegen sich im Schneckentempo durch ganz Europa. Das Interesse der Gesellschaft an Autopol ist erloschen, es weicht der Zufriedenheit, Probleme gelöst und im wahrsten Sinne des Wortes „abgeschoben“ zu haben. Widerstand blüht allenfalls im kleinen Maßstab im Untergrund.

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Ein Roman im Internet? – Der Schriftsteller Ilja Trojanow sieht darin keinen Widerspruch und legt mit „Autopol„ein respektables Werk vor

Einem Schriftsteller bei der Arbeit zuzusehen, ist eine spannende Sache. Von März bis August diesen Jahres konnte der Internet-Nutzer Ilja Trojanow (32) beim Schreiben des Science-Fiction-Romans „Autopol“ beobachten. Der Roman, vor kurzem bei dtv premium erschienen, ist das jüngste Werk der sogenannten Web- Literatur: „Novel in Progress“ (fortschreitende Geschichte) nennt beispielsweise das ZDF sein Web- Literatur-Projekt. Ilja Trojanow sprach mit Hinternet-Mitarbeiter Martin Schrüfer in München Ende November über die düstere Zukunftsvision seines Buches und über Literatur im Internet.

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