Es wird Zeit, mal wieder auf Jean Amila hinzuweisen, jenen hierzulande allzu lange unbekannten und unübersetzten Vertreter der französischen série noire. Seit einigen Jahren hat sich der Conte Verlag Amilas angenommen und nun mit „Die Abreibung“ den fünften Band vorgelegt – einen besonders guten obendrein.
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Beste Liste
Zwei sehr erfreuliche Notierungen auf der aktuellen →Krimiwelt-Bestenliste. Einmal: Jean Amilas →„Mond über Omaha“ des kleinen Saarbrücker Conte Verlages, mit dem ich weder verwandt noch verschwägert noch näher bekannt bin, sondern nur landsmännisch verbunden (Ethik!). Zum Zweiten: Mit Astrid Paprottas „Die Höhle der Löwin“ erstmals ein deutscher Krimi auf der Spitzenposition. Schwerverdientermaßen. Mag auch, Frankfurter →Buchmessengossip zu Folge, die Bestenliste nur „eine Liste BESTER Literatur“ sein, so wollen wir genau das hier loben und preisen und hoffen, sie werde niemals eine Liste erstbester Literatur, in der halt ein Mord passiert und die also Krimi genannt wird.
Jean Amila: Mond über Omaha
Jean Amila (1910 als Jean Meckert geboren, 1995 gestorben) war ein Vertreter der „série noire“, jener französischen Nachkriegsvariante des amerikanischen hard boiled. Eine sehr eigenständige Bewegung, die den moralischen Zynismus, die schriftstellerische Ökonomie der Vorbilder um einige Errungenschaften der „alten Welt“ ergänzte. Lakonische Parolen, wütend hinausgespuckte Moral, dabei politisch wach, literarisch durchaus am Experiment und an der Provokation interessiert.
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