Die Schreib-endlich-wieder-einen-Krimi-Peter-J-Kraus-Kampagne

Es ist ein Skandal. Jeder deutsche Krimi-Verleger belagert das mobile Home von Peter J. Kraus in Kalifornien, auf dass dieser nach dem fulminanten „Geier„-Buch wieder zur Feder greife. Doch was macht Kraus? Surfen, saufen und – na was wohl. Das muss anders werden. Wir werden Kraus unter Druck setzen. Zunächst versuchen wir es im Guten und schenken ihm was: einen prima Krimianfang.

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Peter J. Kraus: Geier

Kraus, Peter :JGeier

In der zweiten Hälfte der Neunziger hat Peter J. Kraus drei Musikbücher veröffentlicht, von denen zwei auch bei Hinternet enthusiastisch aufgenommen wurden (Rock-Highway, Route 66). Dann wurde es still um ihn. Warum? Er hat einen Krimi geschrieben!

Und der ist, man kann es nicht anders sagen, so gut wie die Musikbücher. Oder, um es doch anders zu sagen: Wer Peters Art des kenntnisreichen, witzigen und immer lockeren Plauderns mag, der bekommt mit „Geier“ ein neues Quantum dieses Stoffes, angereichert um jede Menge Sex & Crime.

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Musikbücher V

From the bottom of the ocean to the mountains of the moon: Willkommen zu einer musikliterarischen Reise aus den Niederungen deutscher Beschränktheit hin zu den Höhen deutschen Weltbürgertums, aus dem Elend der Sprache mitten hinein in den Reichtum der Phantasie.

I’m your captain: denn, Leser, du brauchst einen Lotsen, der dich nicht nur sicher führt, sondern dich auch darauf vorbereitet, welcher ungeheure Druck tief unten im Meer des Büchermarktes dein Haupt beschweren wird. Eine Gewöhnungssache. So nähern wir uns dem Ort, wo sich dir die geballte Dummheit tonnenschwer auf die Schädeldecke legt, ganz allgemach mit einem Zitat:

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Musikbücher I

Liebe Freunde des guten Buches, erlaubt einem gefrusteten Rezensenten ein offenes Wort: Der deutsche Literaturmarkt ist degeneriert. Seine Autoren sind’s schon lange, seine Verleger noch länger, und von den Lektoren, diesen armen Würstchen, reden wir gar nicht. Wir, die wir ein gelungenes Buch wie einen zusätzlichen Feiertag begrüßen, werden uns dieser Umstände immer dann schmerzlich bewußt, wenn wir über die Grenzen schauen: nach Frankreich, nach England, in die USA, dorthin vor allem, wo über’s Jahr so manch hübsches Werk, die populäre Musik betreffend, erscheint – und in Deutschland niemals erscheinen wird, weil unsere Herren Verleger sogleich die Hände über’m Kopf zusammenschlagen und „Unverkäuflich! Zu anspruchsvoll!“ ausrufen, um dann in sich zusammenzusacken und resigniert zu murmeln: „Denn weißt du, der deutsche Leser ist dermaßen was von bescheuert und degeneriert, dem mußt du hundertmal seinen Neil Young geben und fünfhundert Biografien der Kelly Familie, dann ist er’s zufrieden.“

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