Deutscher Rap die 1235te. Mittlerweile dürfte wohl jeder mitbekommen haben, daß auch deutsche Menschen gerne rappen. Frühestens seit den Fantastischen Vier, spätestens seit dem Rödelheim Hardreim Projekt und Schwester S ist dieser Musikstil massenkompatibel. Einen großen Vorsprung bekommt jeder deutsche Rap-Act, wenn die Texte „lustig“ sind – also weg mit den „Hardcore-Acts“, die teilweise doch zu ernst/links/sexistisch/radikal/weiß der Geier was noch sind…
Wie schön, daß Fettes Brot (alleine der Name ist ja sooo witzig) keine bösen Buben sind – nein, im Gegenteil: Ordnungsgemäß mit XXL- Jacken/Hosen am Leib und Strickmützen auf dem Kopf geben sie uns das ideale Role-Model für die deutsche Rap-Zukunft. Es werden keine allzu schmutzigen Wörter in den Mund genommen, sondern eher auf Party gesetzt; ist ja nicht das Schlechteste. Wenn aber textliche Glanzleistungen wie im Falle „Meh‘ Bier“ und „Friedhof der Nuscheltiere“ rauskommen, ist das selbst dem derbsten Schenkelklopfer wohl etwas zu flach. Kostprobe gefällig?!
„Das Leben ist hart bis wir sterben, Zeit zum Abderben, weil Du niemals weest, wann Du gehst. Und stehst Du auf Nuscheln, dann nuscheliere mit uns auf dem Friedhof der Nuscheltiere.“ („Friedhof der Nuscheltiere“)
Mal abgesehen von dem bescheuerten „Reim‘ Dich, oder ich freß‘ Dich“-Rap Stil ist der inhaltliche Aspekt hier wohl etwas kurz gekommen. Mit einer Sache werden sie wohl recht behalten, nämlich mit dem Untertitel der CD: „Aber der Erfolg gibt uns recht.“ Clever gemacht Jungs! Pluspunkt für die schöne, bunte Aufmachung der CD-Hülle.
Fettes Brot: Auf einem Auge blind (aber der Erfolg gibt uns recht)
(Alternation/Intercord)