Was machen eigentlich die Rainbirds? Sieben Jahre lang hat man sich die Frage nach dem Verbleib dieser erfrischend guten deutschen Pop-Band gestellt, mußte registrieren, daß Rodriguez sich zwischendurch bei den Ärzten Millionen erbasst hat, daß die Franck sich mit irgendwelchen Nebenprojekten (mit Keyboarderin Ulrike Haage) die Zeit kurz machte.
„Rainbirds“ und „Call Me Easy…“ waren wichtige Alben für das Bewußtsein der deutschen Musikszene. Herrliche Gitarren-Popsongs mit dem starken Drang zum ganz eigenen Rainbirds-Geruch, der so gerne nicht nach Mainstream stinken wollte und dann doch Millionen von Ohren beglückt hat. Und dann die Stimme der Franck, so klar, so durchdringend, so fraulich und irgendwie neu.
Von diesen Rainbirds ist leider wenig geblieben. Der jüngeren Generation, die jetzt erstmals mit den Berlinern konfrontiert wird, mag´s gefallen. Ich kenne die alten Rainbirds und mag die wesentlich mehr. Die neuen versuddeln den Sound allzusehr mit einem verliebten Keyboard, die Gitarren verschwinden fast ganz (Besetzung: Katharina Franck: Gesang und Gitarre, Ulrike Haage: Keyboards, Tim Lorenz: Drums) und die Stimme der Franck hat den Reiz des neuen verloren und nervt mit der Zeit. Alles schwimmt, treibt so ziellos. Außerdem fehlt der Blueprint-Ohrwurm. Nein, dies ist kein Verriß. Die Platte ist nicht schlecht. Ich gebe nur zu bedenken: Dies sind nicht mehr die unverkrampften Rainbirds von 1987.
Rainbirds: Making Memory
(Our Choice/RTD)