Erstes Stück: „My Name is God (I hate you)“. Sowas finde ich einfach klasse. Überhaupt sind das recht pfiffige Jungs, zumindest was die Originalität und den Wortwitz der Songtitel angehen.
Ansonsten würden sie mich für die Bezeichnung ‚pfiffig‘ wahrscheinlich steinigen: Frust, Haß und endzeitliches Wüten sind Quelle und Inhalt dieser Musik. Aber im Gegensatz zu anderen mir bekannten Bands aus der NoiseCore-Ecke wirken Eyehategod sympathischer, aufrichtiger – vielleicht liegt das einfach daran, daß sie definitiv keine Poser sind, die einem ständig ihre Härte und Muskeln musikalisch um die Ohren schlagen wollen.
Damit wir uns nicht mißverstehen – das Ganze ist natürlich immer noch wüster Krach, aber eben stumpf und groß. Musik, die der Ästhetik des Jazz und der Idee ‚Geräusch‘ viel näher steht als dem Genre Rock. Songs kann man die Stücke auf Dopesick nicht nennen, eher Abfolgen von Riffs. Mich als Kind des 70er-Jahre-Hard-Rocks erinnert vieles auf dieser CD an Black Sabbath und damit natürlich auch an die Melvins (oder umgekehrt).
Apropos Rock, dazu noch ein wunderschöner Satz aus dem Covertext: “ Dopesick should effectively destroy every bit of progress made by the corporate rock jackals in the band’s three-year absence.“ So wahr und so gemein können Plattenfirmentexte also auch sein.
Eyehategod: Dopesick
(Magic Arts/Century Media)