Comic als Charakterstudie
Interessiert an zwanzig verschiedenen Batmen? Dann ist Batman – Schwarz auf Weiß das Richtige!
Batman ist einer der populärsten und vielschichtigsten Charaktere im Superheldengenre. Zumindest für mich ist er der faszinierendste Superheld. Batman ist definitiv kein Strahlemann wie Kollege Superman. Zwar ein Guter, aber eben der dunkle Ritter. Wobei die Betonung manchmal auf dunkel oder auf Ritter liegt. In Batman-Schwarz auf Weiß haben sich nun mehr als zwanzig bekannte Künstler (z.B. Bruce Timm, Katsuhiro Otomo, Moebius uva) daran gemacht, eigene Interpretationen von Batman zu entwerfen. Beispielsweise: Batman der Detektiv, der Actionheld oder schlicht der Kämpfer gegen das Böse. Aber Batman wird auch in seiner Besessenheit, als Funktionsträger und in seiner Einsamkeit dargestellt.
Genauso unterschiedlich wie die charakterliche Darstellung ist der jeweilige Zeichenstil. Ganz in schwarz-weiß gehalten präsentiertieren sie Batman. Mal detailversessen, mal so spartanisch wie in der Zeichentrickserie in einer einschlägig bekannten Privaten Fernsehanstalt. Mal verfremdet, mal realistisch. Kurz: alles an Zeichenstilen, was das Herz begehrt.
Die Anschaffung dieses Bandes empfiehlt sich. Sowohl inhaltlich als auch graphisch ein Genuß für das Auge des Lesers. Gut, die Leserschaft, die eine übliche Batman-verhaut-die-Schurken-auf-lässige-Art-Story will, wird wohl enttäuscht sein. Denn, um es in aller Klarheit zu sagen, dies ist kein typischer Superhelden-Comic, sondern ein facettenreiches und eindrucksvolles Portrait Batmans.
Batman-Schwarz auf Weiß
Carlsen Verlag
ISBN 3-551-72680-9
39.90 Deutschmark