Dieser Mann ist Kanadier,. Was an sich ja nichts Ehrenrühriges ist. Er könnte aber genausogut Japaner sein. Wenn es um die Kunst des Imitierens geht legt Grier nämlich eine Kunstfertigkeit an den Tag, die ihresgleichen sucht. Vielleicht hat er aber auch nur ein Identitätsproblem.
Vor einem halben Jahr veröffentlichte er mit seiner Band THE HOOBLERS eine CD, die als gelungene NEIL YOUNG & CRAZY HORSE Kopie durchging. Auch seine erste – nach dem James Bond Motto betitelte – CD beginnt er wieder als Neil „Gott“ Young-Imitat. Nicht die heftig rockende Crazy Horse Phase auch wenn er zwischendurch gerne mal in die Seiten brettert.
Auf „Shaken nor stirred“ wendet sich Mike Grier mehr in Richtung Singer/Songwriter, auch wenn auf einigen Stücken noch gerockt wird und hier und da eine Gitarre leiden muß. Gelegentlich zeigt Grier aber, dass er nicht ausschließlich Young-fixiert ist. Dann klingt ein Song wie „12 years old“ gar nicht mehr nach dem Übervater Young sondern nach einem sentimentalen Loudon Wainwright III. Und in einem anderen Stück zitiert Grier die Celibate Rifles-Interpretation des Patti Smith-Klassikers „Dancing Barefoot“.
Mike Grier: Shaken not stirred
(Blue Rose/Rough Trade)