Mimic

Dr. Susan Tyler (Mira Sorvino) ist die Heldin des Tages: Sie hat es gemeinsam mit dem Seuchenbeauftragten Dr. Peter Mann (Jeremy Northam geschafft, die gefährliche Strikler’s Krankheit zu stoppen. Die hat nämlich tausende von Kindern das Leben gekostet und wird von den zahlreichen Schaben im Big Apple übertragen. Deshalb hat sich die Entomolgin Susan eben die Judas-Brut herangezüchtet, Killer-Schaben, die ihre nicht-mutierten Artgenossen mit giftigem Schaum vernichten. Die Tiere sollten nach 180 Tagen aussterben, da sie sich im Labor als nicht selbst reproduktionsfähig erwiesen hatten.

Doch drei Jahre später, nachdem Tyler Mann geheiratet hat und der erhoffte Nachwuchs ausbleibt, schwant der Wissenschaftlerin, daß ihre Kreationen erfolgreicher waren. Denn eine Serie mysteriöser Morde, an deren Tatorten sich immer Anzeichen von Insekten-Brutstätten finden, erinnert sie an ihr gottesgleiches Eingreifen in die Natur durch die Judas-Brut. Inzwischen haben sich die Killerschaben nämlich in der fruchtbaren Umgebung der feucht-warmen New Yorker U-Bahn-Schächte weiterentwickelt. Durch ihre Tarnung in menschenähnlicher Gestalt wollen sie nun ihren ärgsten Feinden, den Menschen, angreifen. Dazu schnappen sie sich ein Exemplar und zerreißen und zerstückeln ihn in mundgerechte Bissen. Bald weiß Dr. Tyler, daß nur sie und ihr Gatte Dr. Mann die Wurzel allen Übels ausrotten können und machen sich auf den Weg in den finsteren Untergrund des Big Apples. Und dort stoßen sie auf eine grauenvollere, brutalere Welt als oben auf den Straßen der Bronx.

Fast schon ein wenig Splatter-mäßig geht es in „Mimic“ gegen Ende zur Sache. Die Story ist zwar ganz nett, aber irgendwie auch bekannt. Schleimige Eier, triefende Mäuler und das samt Königin gesprengte Nest – klar, aus „Alien“. Überhaupt ist die Handschrift der Special Effect-Experten aus diesem Sci-Fi-Klassiker deutlich erkennbar. Auch zweiter Regisseur Robert Rodrigues („Desperado“) hat sich mit den Schlachten der gigantischen Insekten gut ausgelebt. Doch leider lassen die prätenziösen Dialoge arg zu wünschen übrig. Auch ein wenig mehr Logik wäre nicht schlecht gewesen. Da überlebt der Held die von ihm gelegte Explosion, während die gesamte Schaben-Schar ausradiert wird. Und die Wissenschaftlerin, die man Oskar-Gewinnerin Mira Sorvino („Geliebte Aphrodite“) sogar abnimmt, und ein kleiner Junge werden selbst bei Gegenüberstellung von den Mutanten noch nicht einmal berührt. Kein anderer kommt derart glimpflich davon.

Außerdem hätte Regisseur Guillermo del Toro gern ein wenig öfter darauf achten können, daß das Mikrophon nicht ganz so oft im Bild zu sehen ist. Das schiebt „Mimic“ schon fast in die Richtung der Kategorie B-Movie. Aber die sind ja manchmal auch ganz nett anzusehen.

Mimic
Regie: Guillermo del Toro
Darsteller: Mira Sorvino, Jeremy Northan, Josh Brolin
Bundesstart: 26.02.1998

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