Kiss or kill

Das junge Liebespaar Nikki (Frances O’Connor) und Al (Matt Day) hat sich darauf spezialisiert, Geschäftsreisende auszunehmen. Während Nikki die Männer an der Hotelbar anspricht und sie auf deren Zimmern betäubt, kommt Al nach, um sie um ihre Wertsachen zu bringen. Doch eines Tages geht etwas schief, denn ein Anwalt verträgt die Dosis leider gar nicht. Schnell packt das Pärchen Brieftasche und Aktenkoffer und macht sich aus Angst vor Bestrafung aus dem Staub. Kurz vor dem Verlassen der Stadt öffnen sie ihre Beute und finden ein Video, das einen populären Fußballstar als Päderasten entlarvt.

Schon bei ihrem nächsten Stop passiert wieder ein Mord: Der Motelbesitzer wird mit aufgeschlitzer Kehle gefunden. Weder Nikki noch Al wollen den Mord begangen haben und fliehen weiter. Ihr gegenseitiges Mißtrauen steigert sich, als auch ein Ehepaar ihre Gastfreundschaft mit dem Leben bezahlen muß. Und nun wird die Luft für das Gangsterduo langsam dünn, denn neben der Polizei ist noch jemand hinter den beiden her: der panisch besorgte Fußballprofi, der zu allem bereit ist, um das kompromittierende Video in seinen Besitz zu bringen.

Der kleine neue Clou dieser australischen Version eines Roadmovies von Regisseur und Drehbuchautor Bill Bennett besteht vor allem in der Zerrissenheit der skurrilen Charaktere. Unterstützt wird dieses spannungshebende Element von der Schnitttechnik, die einzelne Szenen auseinanderreißt, nur um sie gleich wieder zusammenzufügen. Dabei kommt dieses Werk mit Dokumentarfilm-Elementen gänzlich ohne Musik aus, was für eine unheimliche, realistische Atmosphäre sorgt und den Blick auf das Wesentliche konzentriert. Diese unkonventionelle Herangehensweise an das altbewährte Roadmovie-Thema „Pärchen auf der Flucht“ verfehlt ihre Wirkung nicht. Schade nur, daß Matt Day als Al neben der quirligen und leicht entrückten Nikki alias Frances O’Connor etwas farblos wirkt.

Kiss or kill
Regie: Bill Bennett
Darsteller: Frances O'Connor, Matt Day
Bundesstart: 04.06.1998

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