Tom Petty: Echo

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Tom Petty, in meinem Besitz hab ich einen Billig-live-Mitschnitt der bekannten Petty Hits (Into the great white open,…) und „Wildflowers“ von 1994 und jetzt eben die aktuelle „Echo“. „Echo“ hab ich mir eigentlich nur zugelegt, weil mir „Wildflowers“ mit knarrziger, zeitloser Musik im Gedächtnis ist. Alte Bekannte trifft man ja manchmal auch ganz gerne. Wie bei alten Bekannten fragt man sich dann hinterher oft, sag mal war der immer schon so? Ja genauso war der früher!

Bei alten Bekannten muß man in Erinnerungen kramen, bei Platten kann man die alten Erinnerungen digital oder analog wieder aufrufen und vergleichen. Immer wieder stell ich fest, daß man bei Platten aus Formalien eine ganze Menge herleiten kann (vielleicht sollte ich das auch mal bei alten Bekannten tun, aber das nur am Rande). Also vergleichen wir mal „Echo“ mit „Wildflowers“, was ist gleich?

Der Hauptakteur: Tom Petty
Die Mitmusiker: Mike Campell, Benmont Tench, Howie Epstein
Der Produzent: Rick Rubin
Die Anzahl der Titel: 15
Die Länge: 62 Minuten
Die Fotos im Inlay: Mischpult und Band beim spielen

Im Endeffekt kann man auch beim hören feststellen, daß die beiden Tonträger sich nicht wesentlich unterscheiden. Sowohl „Echo“ wie auch „Wildflower“ sind supersauber produziert. Solides Handwerk der Band, die den richtigen Ton auf den Hauptakkord schon kennen, bevor Tom Petty überhaupt ein neues Lied sich ausgedacht hat. Gute Songs, die live wahrscheinlich auch ziemlich ähnlich klingen werden. Ein Hauch von Langeweile schwingt hoffentlich auch in meinen Worten mit.

Die Platte möchte ich mit einem Bild vergleichen: Stellt euch Eric Clapton, Bob Dylan und Paul Mc Cartney in Anzügen bei einem dieser Fuck-Awards vor. Ich bin vielleicht etwas zu zynisch, es sind schon ein paar gute Songs auf der Platte.. Zu nennen sind „Free girl now“, „Room at the top“ und der Titeltrack „Echo“. By the way, den fetten Schlagzeugsound von „Wildflowers“ haben sie leider nicht ganz rübergerettet (beispielweise dort bei „You don´t know how it feels“). Insgesamt kommt „Echo“ nicht an „Wildflowers“ vorbei, ist trotzdem aber ganz nett.

Tom Petty: Echo
(Warner)

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