„Erzähle es weiter: Giant Robot sind eines der interessantesten Ereignisse dieses Jahrzehnts. Das ist Tatsache“, meinte Monsieur Laurent Garnier zu Giant Robot. Das Wort „interessant“ beschreibt die Aktivitäten der Band punktgenau-ungenau! Denn das ist eine der CDs, die Du selbst nach dem siebten Hören nicht gerne rezensierst. Nicht etwa, weil sie schlecht wäre. Im Gegenteil! Nein, weil sie so schwer zu greifen ist.
Versuchen wir es also mit Beschreibungen der Atmosphäre, die sie baut, der Schwingungen, die sie verbreitet, der Saiten, die sie anschlägt, ohne Garniers „interessant“ zu benutzen. Auffällig ist die völlig relaxte Grundstimmung. Giant Robot produzieren Songs, in denen jede Menge Bewegung ist, ohne daß es auch nur eine Sekunde hektisch wird. Für den ständigen, coolen Groove vom ersten bis zum 17. Song sorgt das stets agile Schlagzeug mit viel Hihat-Einsatz. Hinzu kommen gesampelte und gespielte Elektro-Klänge, die mit zurückhaltendem Gitarrengezupfe wie Puderzucker über die Stücke verteilt werden. Prägend neben Zarkus´ Schlagzeug ist die Stimme von Tuomas. Robotereske, vodorecordergetunte Kraftwerk-Repliken dringen da durch das Mikro. Alles in allem gibt es ein Style-Mix, der verwirrt und begeistert.
Will noch´n paar harte Fakten über Giant Robot los werden: kommen aus Helsinki, welches ist die ….äh…. Metropole von Finnland. Sind insgesamt sieben Musiker, die im normalen Leben alles mögliche andere an Kunst machen. Vergleiche zu Elektro-Kunst-Konzept-Bandsystemen wie GusGus (Island) oder Tanga (Wien) sind offenkundig. „Crushing You With Style“ ist die erste Veröffentlichung der sieben Globetrotter in Deutschland. Sie nennen ihre Musik Dancefloor-HipHop und siedeln sie an zwischen Isaac Hayes, Kraftwerk, Lee Perry und den Beastie Boys(?). Zwei der Musiker spielen auch bei Nu Helsinki Spirit. So, nu aber genung!
Giant Robot: Crushing You With Style (Clearspot/Hawaii Sounds/EFA) VÖ: 29.5.2000